Die weltberühmten Tempelanlagen von Angkor in Siem Reap ziehen jedes Jahr Millionen von Touristen an. Viele kennen sie auch nur unter dem Namen Angkor Wat, dem berühmtesten und ehemals wichtigsten Tempel der Anlage. Wir waren nun zum zweiten Mal dort, diesmal mit Sohn und Opa. Als junges Paar erlebt man die Anlage etwas anders als mit Familie, schön war es jedoch gleichermaßen.
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Trotz etwas Recherche vorab und der Tatsache, dass Chris und ich schon einmal vor 11 Jahren in Siem Reap waren, haben wir doch wieder einiges gelernt. Da wir es wohl eher kein drittes Mal dort hin schaffen werden, dürft ihr nun von unseren Erfahrungen profitieren.
Obwohl die lokale Währung “Riel” ist, wird in ganz Kambodscha quasi überall mit Dollar gezahlt. Kreditkarten werden eher selten akzeptiert und auch die Banknoten sollten in einem guten Zustand sein. Auto gefahren wird auf der rechten Seite, bei der Einreise gibt es ein Visa on Arrival für 30 Tage für 30 Dollar, das man auch vorher als E-Visum beantragen kann. Das kostet dann zwar ein paar Dollar mehr, man spart sich aber das Anstehen nach der Landung. Mehr Information zum Visum gibt es bei Visit Angkor.
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Siem Reap, der “Ort der Niederlage der Siamesen” kann mit einer sehr langen Geschichte aufwarten. Früher gehörte dieser Teil zum Siamesischen Reich, im 17. Jahrhundert gewannen die Khmer die Oberherrschaft, in der Kolonialzeit übernahmen die Franzosen das Land. Dieser Einfluss zeigt sich noch heute in vielerlei Dingen, gerade auch kulinarisch und architektonisch. Mitte der 1970er Jahre begann die Schreckensherrschaft der roten Khmer und erst seit Anfang der 90er Jahre herrscht dank anfänglicher Hilfe der UNO beständige Ruhe im Land.
Die Region Angkor entstand zwischen dem 9. Jahrhundert und 15. Jahrhundert, in dieser Zeit wurden bis zu 1000 Tempel auf einer Fläche von mehr als 200 qkm gebaut, zum Vergleich: München ist etwa 50% größer. Jeder Tempel war ein eigenes Stadtzentrum, regiert von einem König und bewohnt von bis zu 50.000 Menschen auf einmal. Im 20. Jahrhundert fing man an die Tempelanlagen zu katalogisieren und zu restaurieren. Dies führte zu einem stetig steigenden Touristenstrom, der heute sicherlich seinen bisherigen Höhepunkt erreicht hat.
Das war auch unsere große Frage und ehrlich gesagt konnte es uns keiner vorab so richtig beantworten. Das Informationszentrum bietet durchaus Routenvorschläge, wir würden diese jedoch nicht empfehlen. Warum? Ganz einfach, jeder Tuk Tuk Fahrer orientiert sich an diesen, jede Bustour und jede andere Tourengruppe. Obwohl man den Besuchermassen niemals ganz entkommen kann, macht es doch einen Unterschied, ob man mit oder entgegen allen anderen unterwegs ist. Obwohl unsere Tuk Tuk Fahrer durch die Bank nett waren, hatten sie leider nicht viel Interesse daran, uns eine individuellere Tour anzubieten. Deshalb haben wir uns einen Plan geschnappt und die Tempel auf eigene Faust ausgesucht.
Das neu erbaute Touristen Informationszentrum verkauft nicht nur die Eintrittskarten, sondern bietet nebenan auch ein sehr informatives Museum mit den wichtigsten Fakten zur Einstimmung. Kinder unter 12 Jahren haben freien Zugang zu den Tempelanlagen.
Das 1 Tages Ticket kostet 37 USD, das 3 Tages Ticket (gültig bis zu 10 Tage) kostet 62 USD und das 7 Tages Ticket (gültig für einen Kalendermonat) kostet 72 USD. Ab dem 3 Tages Ticket wird ein Foto gemacht, dies geht jedoch sehr schnell und in wenigen Minuten hat mein sein Ticket in der Hand. Dieses sollte man gut aufbewahren denn bei fast allen Tempeln muss man es am Eingang vorzeigen.
Eine gute Übersicht dazu gibt es unter anderem bei Visit Angkor, wobei der Blog auch darüberhinaus eine tolle Anlaufstelle für Informationen rund um Siem Reap ist.
Obwohl man die Anlagen auch mit ausgeliehenen Fahrrädern erkunden kann, empfehlen wir dies nicht für Familien. Die meisten Anlagen sind rund 10 km von der Altstadt und den meisten Hotels entfernt, dies macht es leider auch nicht so einfach, mittags eine Pause im Hotel einzulegen. Unser zentral gelegenes Hotel hatte einen Fahrtweg von einfach 40 Minuten und somit wäre es nicht sinnvoll gewesen mittags zurück zu fahren. Deshalb haben wir uns also ein Tuk Tuk für den Tag gemietet. Für 15-25 Dollar am Tag je nach Entfernung ist das auch kein schlechter Deal. Mit 4 Personen sitzt man darin sehr bequem, 4 Erwachsenen und 2 Kinder ging auch, war aber nicht mehr sehr so angenehm aufgrund der Hitze.
Für die weiter entfernten Tempel wie den weiter entfernten Banteay Srei haben wir uns einen klimatisierten Minibus gemietet. 60 Dollar zahlt man für den Tag und es passen ca. 10 Personen hinein. Definitiv die angenehmere Art, denn die Straßen sind unglaublich staubig und es war wirklich sehr heiss. Alleine diese zwei Aspekte sprechen in unseren Augen dafür, sich gerade mit Kindern jeden Tag einen Minibus oder einen Mietwagen zu leisten.
Am besten besucht man die Tempel vormittags und am späten Nachmittag, nicht nur die Hitze ist dann erträglicher, auch das Licht und somit die Atmosphäre ist einfach eine ganz andere. Gerade mit Kindern ist es ausserdem ganz schön hart einen ganzen Tag durchzuziehen. Genug Zeit ist deshalb essentiell, so kann man sich auch einfach erst um 15.00 Uhr in den Anlagen einfinden und davor entspannt den Tag genießen.
Ein weiterer Tipp von uns, mit den kleineren Tempeln anfangen, dann die bekannteren und ganz zum Schluss erst den berühmten Angkor Wat Tempel anschauen. Mit der Zeit entwickelt man ein Auge für bestimmte, wiederkehrende Details, die unterschiedliche Bauweise und andere Merkmale. Wer mit dem “Besten” anfängt, kann sich einfach nicht mehr steigern. Eine mögliche Tour für das 3-Tages Ticket könnte zum Beispiel wie folgt ausschauen.
Wir waren ja 2008 zum ersten Mal mal in Siem Reap. Und insbesondere der aus dem Lara Croft Film bekannte Tempel Ta Prohm hat sich seitdem sehr verändert, auf den folgenden beiden Bilder wird das sehr deutlich.
2008 hatten wir hier den perfekten Moment erwischt, kurz nach Sonnenaufgang ganz alleine und in einer angenehmen Ruhe konnten wir den kleinen aber sehr bezaubernden Tempel erkunden. 2018 kamen wir leider mittags und mit hunderten anderen Besuchern. Ganz ehrlich, das kann man sich auch sparen, denn da fehlt einfach der Zauber. Deshalb empfehlen wir auf jeden Fall ganz früh oder ganz spät zu kommen um die Massen zu vermeiden.
Siem Reap – Pub Street, Fish Spa und Margaritas
Die Altstadt von Siem Reap ist erstaunlich groß, es finden sich dort alle Arten von Unterhaltungsmöglichkeiten, vor allem viele Bars und Restaurants. Es gibt eine eigene “Pub Street”, jede Menge Marktstände mit Essen und Kleidung sowie allerhand anderen Dingen. Lustig fanden wir das Fish Spa, dort kann man sich lose Hautpartikel an den Füßen von Fischen abknabbern lassen.
Viel Zeit haben wir hier zwar nicht verbracht, es hat uns jedoch jeden Abend angezogen. Die Atmosphäre ist locker und entspannt, natürlich sind die Lokale voller Touristen, uns hat das aber nicht weiter gestört.
Wir fanden es recht schwierig inmitten der Tempelanlagen gutes Essen zu finden. Die Preise sind überall gleich hoch, die Qualität ist gelinde gesagt bescheiden. Es gibt richtige Touristenlokale, in die alles und jeder um die Mittagszeit rum gekarrt wird. Sowas ist gar nicht unser Geschmack, dann schon lieber eine Kokosnuss und etwas gebratenen Reis bei einem der Läden am Straßenrand.
Umso besser haben wir jedoch rund um die Altstadt gegessen. Selbst inmitten der größten Touristenplätze findet man aussergewöhnlich gutes Essen. Die Preise sind gehoben, aber absolut akzeptabel und empfehlen können wir euch diese Restaurants.
Es war uns ein großes Anliegen einige der Restaurants zu besuchen, die jungen Kambodschanern aus armen Familien oder Waisenhäusern eine Starthilfe in ihren Berufsalltag geben. Schon bei unserem letzten Besuch hier gab es einige dieser Restaurants und wir finden den Ansatz immer noch sehr gut. Besucht haben wir:
Das Haven Restaurant in der Chocolate Road. Herausragend ist hier nicht nur das soziale Engagement sondern auch der ökologisch sinnvolle Ansatz. Es werden lokale Produkte, soweit wie möglich biologisch oder selbst angebaut verwendet. Jährlich können 15 junge Menschen ein einjähriges Trainingsprogramm durchlaufen, das ihnen einen besseren Start in die Zukunft geben soll. Das Essen und die Atmosphäre war ganz wunderbar und wir können es nur jedem empfehlen. Unbedingt vorab reservieren, denn es ist fast immer ausgebucht.
Das Marum Restaurant haben wir spontan mittags aufgesucht und auch einen Platz bekommen. Es ist wunderbar ruhig gelegen, hat einen grünen Garten zum Sitzen und serviert herrliche Gerichte. Hier ebenso wie auch im Haven Restaurant werden junge Menschen ausgebildet und unterstützt. Das Essen ist eine Mischung aus traditionell und modern und sucht seinesgleichen bei der Qualität und Zubereitung. Jederzeit würden wir wiederkommen.
Die kambodschanische Küche ist uns noch nicht ganz so geläufig wie die thailändische, folgende Gerichte sind jedoch ein Klassiker und wir haben diese sehr genoßen.
Kambodschanischer Pfeffer aus Kampot wird übrigens sehr Ernst genommen, viele Gerichte beinhalten sowohl frischen grünen Pfeffer als auch ganze schwarze Körner. Dieser macht sich auch gut als Mitbringsel aus dem Urlaub.
Siem Reap bietet euch eine tolle Auswahl an Unterkünften, ob günstig oder teuer es ist alles dabei. Uns war wichtig einen Pool zu haben um uns nach den Tempelbesichtigungen abkühlen zu können. Fündig geworden sind wir im V & A Villa Guesthouse*. Es ist wirklich sehr günstig und hat ein tolles Preis-Leistungs-Verhältnis. Die Betten sind bequem und die Zimmer haben eine Klimaanlage und sind geräumig.
Würden wir noch einmal kommen, würden wir aber vermutlich etwas mehr Luxus wollen. So wie zum Beispiel im Borei Angkor Resort*, dass wir uns vor Ort angeschaut haben und durchaus beeindruckt waren.
Kambodscha ist ganz anders als seine Nachbarländer, die Landessprache Khmer ist auch nicht verwandt mit Thai oder Laotisch. Was jedoch am auffälligsten ist sind die Menschen. Nirgends in Asien haben wir so freundliche Menschen wie hier getroffen. Schon vor 11 Jahren ist uns dies aufgefallen und nun hat es sich wieder bestätigt. Ein unglaublich warmherziges Land, das viel Schönheit bietet, trotz oder gerade auf Grund der tragischen Vergangenheit. Wer so wie wir nur an einen Ort fährt, der lernt natürlich nicht so sehr viel über das Land kennen. Trotzdem würden wir es jedem empfehlen.
Die Tempelanlagen sind einfach nur atemberaubend und ein wirklich tolles Erlebnis, für alt und jung gleichermaßen. Ein Erlebnis, das man nie wieder vergisst. Die Altstadt selbst ist sehr auf Touristen ausgerichtet und das macht es einem wiederum leicht sich zurecht zu finden. Deshalb ist es in unseren Augen auf jeden Fall einen Besuch wert und vor allem auch als reiner Kurztrip empfehlenswert. Wer Zeit hat, der sollte sich natürlich noch mehr von Kambodscha anschauen. Das Land fasziniert uns doch immer wieder aufs neue.
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