Fernreisen mit Kindern – 10 Tipps damit dein Kind von Klein auf ein Globetrotter wird

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Jeder von uns kommt irgendwann in seinem Leben an den Punkt, an dem er sich wünscht auf Reisen zu gehen. Schön wenn man jung und ungebunden ist, denn dann kann es einfach los gehen. Was aber wenn schon eine Familie um einen rum ist? Die Zahl der unbeantworteten Fragen im Kopf wird plötzlich um ein vieles mehr.

Mit diesem Artikel wollen wir euch helfen, ein wenig Ruhe zu erlangen, denn eines ist sicher: wenn eure Kinder mit an Bord sind, seid ihr schon halb unterwegs.

Fernreisen mit Kindern sind eigentlich etwas nahe liegendes

Ich hab noch eine gute und wenig überraschende Nachricht, Kinder sind von Natur aus neugierig. Sie wollen immer und ständig ihre Umgebung erkunden und Neues lernen. Sie haben noch keine Vorurteile und auch keine Bedenken. Das Einzige was ihr machen müsst, ist sie dahingehend nicht umzuerziehen. Ja ihr habt richtig gehört, wir Eltern machen unsere Kinder zu ängstlichen, schwierigen Menschen, sie werden nicht so geboren.

Uff, das ist erstmal nicht schön zu lesen, ich weiß. Die Lösung dazu? Arbeitet an euch selbst zu erst. Bleibt weltoffen im Geiste, macht euch nicht von Kleinigkeiten abhängig und lasst im Leben auch mal die Zügel etwas locker.

Die ultimative Liste um einen Weltenbummler groß zu ziehen

Wie ihr das nun bei euren Kinder anwenden könnt? Hier kommen einige Beispiele die bei unserem Kind gut funktioniert haben, neben dem tatsächlichen Reisen natürlich.

1. Lass deinem Kind seinen natürlichen Entdeckerdrang

Kind mit Katze
Der Umgang mit Tieren gehört auch dazu

Dein Baby fängt an seine Umgebung zu erkunden? Lass es! Sei nicht ständig über und neben ihm, sondern erst dann, wenn es dich wirklich braucht. Natürlich muss man sein Kind vor Gefahren schützen. Deshalb kann man in den ersten Lebensjahren auch nicht wirklich weit weg von seinem Kind sein. Allerdings neigen wir Eltern dazu, immer wieder zu früh auf das Kind einzuwirken. Deshalb fasst euch selbst an die Nase und beobachtet eure Reaktionen. Ihr werdet merken was ich meine und dahingehend einfach sensibler. Ihr sollt nicht jeden eurer Schritte im Alltag hinterfragen, sondern ein oder zweimal am Tag reflektieren und überlegen, ob ihr an gewissen Punkten nicht unnötig eingegriffen habt. Schon nach wenigen Monaten machen 5 mal am Tag mehr zurückhalten sehr viel aus.

2. Besorge deinem Kind einen Globus, eine Weltkarte oder ein Weltpuzzle

Schon die kleinsten Kinder lieben einen Globus. Er dreht sich und leuchtet vielleicht sogar. Zeige ihnen schon früh auf, wieviel es dort draußen zu entdecken gibt und mach dein Kind neugierig darauf. Ein Puzzle fremder Länder oder von tiptoi das Buch Mein großer Weltatlas* sind gute Ideen. Eine Weltkarte zum anschauen ist für Kinder sehr interessant, unser Sohn liebt es Flaggen aller Länder zu erkennen.

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3. Lass dein Kind frei spielen, wann und wo es will

Bullerbü in Thailand - so sollten Kinder toben können
Bullerbü in Thailand – so sollten Kinder toben können

Dein Kind macht sich dreckig beim Spielen? Auf dem Nachhauseweg oder kurz vor dem Rausgehen? Nimm es locker und sei gut vorbereitet, wenn du unterwegs bist nimm Ersatzkleidung mit. Du hast es eilig und das Kind ist nun dreckig? Es darf auch mal mit verschmiertem Shirt hinaus in die Welt und es geht meist nicht die Welt unter wenn du zu spät kommst. Auch wenn es gerade keine Matschhose anhat, lass es einfach machen so weit es irgendwie geht. Das ist purer Entdeckergeist und sollte nicht unterbrochen werden. Wie soll es sonst sorgenfrei am Strand sitzen und mit Sand spielen? Wie soll es sonst mit verkleckertem Shirt im Flugzeug zufrieden bleiben? Du entscheidest hier wie dein Kind später auf neue Situationen reagieren wird.

4. Lies deinem Kind von der Welt vor

Kinder lieben Geschichten und es dürfen durchaus auch Geschichten von anderen Ländern und anderen Sitten sein. Neben den deutschen Kinderbuch Klassikern, lies ihnen auch Kinderbücher anderer Länder vor. Du hast schon einige Länder oder fremde Orte besucht? Erzähl deinem Kind davon, was du erlebt und gesehen hast. Kinder lieben Geschichten von ihren Eltern als Kind oder was diese erlebt haben.

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5. Was wir essen hat viel mit Selbstbestimmung zu tun

Kind mit Dessert
In so einem Fall probiert ein Kind natürlich gerne

Dein Baby fängt an sich für feste Nahrung zu interessieren? Lass es ruhig verschiedene Dinge probieren, nicht nur immer Karottenbrei sondern auch mal etwas “normales” in kleinen Portionen ist das absolut zu vertreten. Wie soll ein Kind neugierig und offen auf verschiedene Farben, Geschmäcker und Konsistenz bleiben, wenn wir ihm in dem Moment wenn der Wille zum Probieren vorhanden ist signalisieren, dass es nicht gut für es ist? Erst nach so vielen Monaten Brei mit dem Löffel in den Mund geschoben bekommen dürfen Kinder dann selbst anderes essen? Das funktioniert in der Theorie und in Büchern, aber eben nicht mit den meisten kleinen Menschen. Aber wenig Salz und Gewürze und Allergien sagt ihr nun? Ich rede hier von kleinen Portionen, immer mal wieder. Und zwar dann, wenn euer Kind es möchte und eben nicht nur dann wenn es euch passt oder mit den entsprechenden Ernährungstipps harmoniert.

6. Sobald dein Kind am Tisch mit isst, zelebriere einmal die Woche ein Länderessen

Zum Beispiel einen Italienischen Abend mit Pasta, bei dem italienische Musik läuft und du deinen Kindern “Buon Appetito” anstatt guten Appetit wünschst. Die Tischdekoration ist in den italienischen Farben grün-weiß-rot gehalten. Zeig deinem Kind auf der Landkarte, wo Italien liegt, wo Freunde herkommen oder wo jemand gerade im Urlaub ist. Was immer dir noch einfällt, binde es mit ein.

Kinder lieben Verrücktes und Wildes, also lass deiner Kreativität freien Lauf. Schon beim Schreiben fallen mir unzählige weitere Möglichkeiten ein. Wie zum Beispiel einen äthiopischen Abend, mit Reis und Schmorgericht und alles wird landestypisch mit den Fingern gegessen. Dein Kind wird dich dafür lieben und es immer wieder fordern. Unzählige Möglichkeiten werden sich für dich auftun neue Gemüse Sorten und Geschmacksrichtungen ein zu führen.

7. Besuche Festivals mit deinen Kindern

Die beste Art ihnen andere Kulturen nahe zu bringen ist bei Festivals. Lauter verschiedene Leute treffen aufeinander. Andere Musik, viel Tanz und die fremden Gerüche und Geschmäcker sind eine wahre Inspiration für Kinder. Nebenbei ist es auch für die meisten Erwachsenen schön ein wenig Abwechslung im Alltag zu erleben.

8. Vermittle Ihnen Offenheit gegenüber anderen Traditionen und Werten

Liam in voller Songkran Montour
Songkran 2015

Eure Freunde feiern andere Feste und pflegen andere Traditionen als ihr? Mach mit deinen Kindern mit. Die spanische Gemeinde neben an feiert etwas? Schaut doch einfach mal vorbei als Familie. Deine Freunde kommen aus einem anderen Land? Bitte Sie davon zu erzählen, etwas in einer anderen Sprache zu sagen oder für euch etwas typisches zu kochen.

Man kann sich ja vorstellen, dass uns Sohn durch sein Aufwachsen in Thailand mit vielen anderen Traditionen in Berührung kommt. Seine beiden Lieblingsfeste in Thailand sind das Lichterfest Loi Krathong und das mit Wasserschlachten einhergehende Thai Neujahr Songkran um den 13. April. Vor allem bei Letzterem konnte er vor einem Jahr schon voll mitmachen, wie man auf dem Bild sehr gut erkennen kann.

9. Rede und plane mit deinem Kind zusammen

Keiner von uns mag es, vor vollendete Entscheidungen gestellt zu werden. Dein Kind sollte von Anfang an in den Planungsprozess einer Reise eingebunden sein. Das fängt schon bei ganz kleinen Kindern an, natürlich in einem gewissen Rahmen. Zeige deinem Kind, dass es eine Stimme hat und nimm diese auch ernst. Lass dein Kind mit entscheiden wo immer es geht. Zum Beispiel erst Strand oder erst Stadt? Warmes oder kaltes Land? Dieses oder jenes Kuscheltier mitnehmen? Das eigene Handgepäck packen für den Flug.

Es gibt so viele Aufgaben bei Fernreisen mit Kindern, die man gemeinsam angehen kann.

10. Sei ein gutes Vorbild und sei offen!

Die einfachste Methode einen Menschen als aufgeschlossenes und offenes Kind aufwachsen zu lassen ist, ihm darin ein gutes Vorbild zu sein. Schüre keine Vorurteile gegen andere Menschen, Lebensanschauungen oder Ansichten, sondern zeige deinem Kind, dass es auf der Welt eine große Bandbreite von allem gibt. Zeige ihm, dass wir alle Individuen sind und es in vielen Themen nicht um gut oder schlecht, sondern einfach nur um verschiedene Blickwinkel geht.

Und hierbei hilft dir dein Kind ganz automatisch: es ist nämlich von Geburt mit dieser Offenheit gesegnet. Unser Sohn wächst seit seinem ersten Geburtstag zum Großteil in Thailand auf und für ihn macht es keinen Unterschied, ob die Kinder mit denen er spielt Thais oder Griechen sind. Wir würden sogar soweit gehen zu sagen: er erkennt noch nicht mal, in wiefern er sich von anderen unterscheidet.

Die Mühe lohnt sich – versprochen!

Viele dieser Punkte werden in deiner individuelle Situation ganz automatisch eintreten, andere werden dich vielleicht sogar etwas Überwindung kosten. Genau so wird es deinem Kind gehen, manches fällt ihm leicht, anderes braucht seine Zeit. Deshalb vergiss nicht:

Der Weg ist das Ziel und das Leben selbst ist auch schon eine aufregende Reise.

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