Kurz vor dem Abflug – 7 Highlights, auf die wir uns in Thailand besonders freuen

Die letzten 3 Monate sind wie im Flug vergangen – Landung in München Anfang Juli, und sofort in die Arbeit vor Ort gestürzt, neben den ganzen Online Aktivitäten. Stressig war das, und wie immer haben wir viele von den Aktivitäten, die wir uns vorgenommen hatten, nicht auf die Reihe bekommen. Jetzt sind wir froh, dass es in 4 Tagen heisst: ab in den Flieger und rund 16 Stunden später: “Sawadee Krub Thailand”! Und trotz unserer kurzen Abstinenz gibt es unzählige Dinge, auf die wir uns unglaublich freuen. 7 ganze besondere Highlights möchten wir euch zeigen.

Highlight 1: Ruhe und Entschleunigung

Drei Monate in München haben uns gereicht, um mal wieder festzustellen: unsere inneren Uhren ticken inzwischen langsamer. Wer uns im Arbeitsalltag bei Victorias Vater im Laden erlebt erkennt das nicht im Ansatz, da heisst es Vollgas, aber auf Dauer sind wir das einfach nicht mehr.

Deshalb freuen wir uns auf mehr Zeit für uns als Familie, aber auch auf einsame Momente, die nur einem selbst gehören. Natürlich nehmen wir die Arbeit mit, aber wir können uns die Zeit besser einteilen, sind nicht an Öffnungszeiten, Ubahn Fahrpläne oder andere Termine gebunden.

Wir haben ja vor kurzem schon mal einen sehr ausführlichen Artikel darüber geschrieben, warum das Leben in Deutschland nichts mehr für uns ist und warum wir für einen Sohn andere Pläne und Ideen haben.

Highlight 2: Unsere Freunde in Pai – Vorfreude pur

Wir haben uns über die Jahre einen großen und sehr treuen Freundeskreis in Pai aufgebaut, mit Menschen, die für uns quasi den Status von Familienmitgliedern haben. Besonders toll finden wir, dass auch Liam viele Freunde dort hat und es kaum noch erwarten kann, diese endlich wiederzusehen. Allen voran sein Zwilling im Geiste Jacob.

Wie das so ist bei unserem Sohn, sind diese Beziehungen aber nicht auf gleichaltrige beschränkt, vielmehr gibt es viele Erwachsene aller Altersklassen, die wichtige Bezugspersonen in seiner eigenen Welt darstellen. Und diese kommen aus allen Regionen der Welt – ein kleiner Weltbürger wächst heran.

Highlight 3: Das Essen in Thailand – unbeschreiblich gut

Es dürfte kein Geheimnis sein, dass die Thailändische Küche eine der besten der Welt ist. Es gibt so viele Gerichte, die uns beim bloßen Gedanken daran das Wasser im Mund zusammenlaufen lassen. Der Besuch im meinem Lieblings Khao-Soi Restaurant ist schon für den ersten Tag in Chiang Mai fest eingeplant und ich kann es kaum noch erwarten.

Weniger bekannt ist die Tatsache, dass es auch unglaublich gutes Essen aus anderen Regionen der Welt gibt, in großen Städten wie Chiang mangelt es an nichts, wobei importierte Waren auch ihren Preis haben. In Pai hat unser Freund Dustin eines der besten Mexikanischen Restaurants in Thailand etabliert, das Cafecito. Kein Tex-Mex Unsinn, sondern authentische Küche, bestätigt von iunzähligen Gästen aus Mexiko. Ausserdem gibt es in Pai inzwischen richtig gute Burger und Bäckereien mit Baguettes, aber auch Health Food Tempel, in denen man Rohkost und Fruchtshakes genießen kann. Wir vermissen eigentlich nichts, wenn wir in Pai sind. Aber ich vermisse mein Khao Soi sehr in München!

Highlight 4: Umgeben von Natur – in jeder Himmelsrichtung

Pai ist uns unter anderem durch die atemberaubende Natur ans Herz gewachsen. Umgeben von hohen Bergen mit dichtem Dschungel, Wasserfälle, Reisfelder so weit das Auge reicht. Aber auch Elefanten in weitestgehend natürlicher Umgebung. Das beste daran ist: wir müssen nie weit fahren, um die Natur zu erleben, wir sind nämlich stets mittendrin. Und selbst nach 10 Jahren entdecken wir jedes Mal neue Ecken und kleine Schmuckstücke.

Und dann erst diese Sonnenuntergänge, aber bevor wir noch weiter schwärmen, zeigen wir euch lieber ein paar Fotos, dann könnt ihr euch selbst davon überzeugen!

Highlight 5: Unser eigenes kleines Haus

In München wohnten wir die meiste Zeit zur Untermiete bei Chris Eltern, jetzt freuen wir uns einfach wieder auf ein eigenes kleines Haus, mit Garten und viel Platz drum herum. Auch wenn es erstmal nur bis Februar ist (dann geht es für 2-3 Monate nach Malaysia und Bali), werden wir uns schnell heimisch fühlen, das wissen wir jetzt schon. Wie das dann aussehen wird, davon gibt es natürlich auch einen kleinen Vorgeschmack.

Im Vergleich zum vergangenen Jahr wohnen wir diesen Winter näher am Ort, dadurch wird es leichter sich mit Freunden zu treffen. Zumal einige nur wenige Minuten entfernt wohnen, ausserdem sind wir jetzt näher an den Hotsprings, was gerade an kalten Wintermorgen eine Wohltat sein wird.

Highlight 6: Projekte mit dem Kind

Dieser Punkt ist vor allem in den vergangenen Wochen viel zu kurz gekommen. Ich setze gerne kleine oder größere Projekte mit Liam um, dafür war aber leider kaum noch Zeit zwischen Arbeiten und all den anderen Aufgaben. Jetzt haben ich zusammen mit Liam eine Liste erarbeitet, und diese werden wir nach Lust und Laune abarbeiten, ganz ohne Druck. Als da wären unter anderem:

Highlight 7: Sonne und Wärme

Wir sind Weicheier geworden – das geben wir definitiv zu. Das düfte ein Nebeneffekt sein, wenn man 7 von 10 Wintern im Warmen verbringt. Wir würden jederzeit 40 Grad eintauschen gegen 15 oder 20 Grad. Wir lieben es einfach draussen zu leben, die Sonne zu genießen und abends noch lange im Freien sitzen zu können. Letzteres ist zwar in Pai ab Mitte Dezember auch nur noch mit dickem Pulli oder Jacke möglich, denn die Temperaturen sinken meist auf 10-15 Grad. Dafür bleibt es tagsüber auch zu dieser Zeit warm und sonnig bei 25-30 Grad.

Es gibt kein schlechtes Wetter, sondern nur die falsche Kleidung.

Das mag zwar sein, trotzdem ist das Leben bei Nebel, Regen und Kälte einfach ein anderes als bei Sonnenschein, zumindest für uns. Und deshalb freuen wir uns einfach darauf die Daunenjacken gegen T-Shirts einzutauschen.

Verhaltensregeln Thailand – für einen harmonischen Start ins Thailandabenteuer

Der Kulturschock bei einer Reise nach Thailand hält sich je nach eigener Offenheit in Grenzen, was unter anderem daran liegt, dass einem Thailänder ihre Kultur auch nicht gerade aufdrängen – und im Falle unangemessenen Verhaltens selten darauf hinweisen. Das führt dann bei vielen Besuchern dazu, dass sie sich eigentlich „falsch“ oder zumindest „fragwürdig“ verhalten und sich dessen noch nicht einmal bewusst sind.

In erster Linie liegt dies daran, dass Thais im Normalfall nicht die offene Konfrontation suchen, falls dieser seltene Fall doch Eintritt, ist große Vorsicht geboten. Ein Beispiel: wenn Menschen ohne T-Shirt durch Pai rennen, werden sie im Zweifel eher von ansässigen Farangs (Sammelbezeichnung westliche Ausländer) ermahnt, von Thais jedoch nicht. Oftmals kommt dann sogar ein Spruch in die Richtung „Die Thais haben aber nichts dagegen“ – dazu kann man nur sagen: Doch, das haben sie schon, aber sie sagen es einem eben nicht direkt.

Wir möchten gerne einige Verhaltensregeln und Besonderheiten in Thailand vorstellen, mit denen man auch oder gerade als erstmaliger Besucher konfrontiert wird.

Der Wai und die Begrüßung – die Anrede von Menschen

Die thailändische Begrüßung besteht aus dem Grußwort „Sawadee“ (ausgesprochen „sawatdii“) und dem Anhängsel „kha“ (Frauen) bzw. „krab“ (Männer). Diese Anhängsel sollten im Prinzip an JEDEN Satz angehängt werden, es ist eine Höflichkeitsfloskel und ein „Sawadee“ ohne „krab“ ist nur halb so viel wert und klingt falsch.
Hinzu kommt der „Wai“, ein Gruß mit gefalteten Händen. Die Höhe der Handposition ist vom Status des Gegenübers abhängig, bei Mönchen werden die Hände beispielsweise vor die Stirn gehalten, im Normalfall reicht vor der Brust, Finger auf Kinnhöhe aus. Es wird oftmals empfohlen, dass von einem Ausländer kein Wai erwartet wird, was grundsätzlich stimmt, aber unterm Strich wird er doch immer mit Freude entgegengenommen. Der “Wai” wird auch bei einer Entschuldigung und beim Bedanken angewandt.

Ein richtig ausgeführter Wai
So sieht ein richtig ausgeführter Wai aus – wir haben tatsächlich kein Foto in unserem Archiv gefunden, unglaublich!

Wenn Kinder einen schönen Wai machen, schmelzen die Herzen der Thais dahin, und ganz nebenbei haben die meisten Kinder daran auch Spaß – nicht zuletzt durch die überschwänglichen Reaktionen der Thais. Liam ist mit 14 Monaten manchmal vornüber gefallen, so enthusiastisch hat er den Gruß durchgeführt.

Die Anrede und Verwendung von Namen

Thais nutzen eigentlich nur Vornamen, genauer gesagt Rufnamen. Den offiziellen Vornamen haben die Meisten nämlich durch einen Spitznamen ersetzt, sei es bereits durch die Eltern oder einen im späteren Leben selbst ausgesuchten. So einfach ist das, gefällt einem der Namen nicht, sucht man sich halt einen anderen aus – wir mögen das Konzept. Dementsprechend sollte man bei der Frage nach dem Namen auch immer nur den eigenen Vornamen nennen und nicht darauf spekulieren, als “Herr Maier” angesprochen zu werden.
Darüber hinaus gibt es drei Worte oder Präfixe, die man vor dem eigentlichen Namen zur Anrede sagen kann:

Respekt ist wichtig und allgegenwärtig

Wie vermutlich schon aufgefallen, das Erweisen von Respekt im alltäglichen Umgang ist sehr wichtig in Thailand. Ein besonders gutes Beispiel stellt das Vorbeigehen an älteren, sitzenden Menschen dar.

Die Etikette sieht dann vor, dass der Vorbeigehende sich so weit bückt, dass der Kopf unter dem des Sitzenden ist. Es reicht auch schon das symbolische Bücken, wenn man beispielsweise an am Boden sitzenden Personen vorbeigeht. Aber mit der Nase in den Himmel gestreckt stolzieren, das ist nicht so gern gesehen.

Herumschreien ist generell nicht angebracht. Ob zum Rufen einer Person oder in einer Diskussion, eine angemessene Lautstärke ohne Meckern und Maulen, bringt einen im Zweifel immer schneller ans Ziel als ein emotionaler Ausbruch. Zu beachten ist, dass die oft laute Art zu reden, die Europäer pflegen, in den Ohren von Thais generell schon an Schreien grenzt – dann kann man sich vorstellen, wie da wirkliches Schreien erst wirkt.

Es gibt dabei einzelne Personengruppen, denen besonderer Respekt gegenüber gebracht wird:

Daneben ist es essenziell, keine Statuen des Buddhas zu entweihen. Also Finger weg und alberne Selfies mit einer Statue findet auch keiner lustig, es gab in den vergangen Jahren erschreckende Beispiele menschlicher Entgleisungen.

Und nochmal der Hinweis, nur weil niemand etwas sagt in so einer Situation, heißt das nicht, dass sie gutgeheißen wird.

Ein Extrembeispiel waren vor ca. 2 Jahren zwei Russen, die in einen Tempel in unserer Nähe eingebrochen sind, betrunken und anderweitig unter Drogen. Sie haben sich dann in Mönchsroben in den Gebetssaal gesetzt und weiter getrunken, bis die Mönche des Klosters sie dort entdeckten. Verhaftung und sofortige Abschiebung – damit wären sie sogar noch gut bedient gewesen. Einer der beiden zog es jedoch vor, bei der Verlegung in ein anderes Gefängnis einen Polizisten mit dem Messer anzugreifen. Die Abschiebung war dann erstmal hinfällig.

Die Sache mit dem Gesicht verlieren

Darüber ließen sich ganze Bücher füllen, über die vor allem in Asien generell recht verbreitete Angst des “Gesicht Verlierens”. Im Kern geht es darum, dass man nicht in der Öffentlichkeit bloßgestellt werden möchte und das auch Anderen ersparen möchte. Das hat zum Teil recht interessante Auswirkungen, bietet aber auch durchaus Vorteile hinsichtlich der Vermeidung von Streits. Ein paar Beispielsituationen, die davon beeinflusst werden:

Bedeutung von Kopf, Händen und Füßen

Der Kopf ist für Thais heilig und dort sitzt das Selbst. Das Berühren Fremder am Kopf ist keine gute Idee, selbst bei fremden Kindern ist es nicht unbedingt ratsam. Wobei gerade letzteres Thais sehr gerne gerade bei Farangs machen, ein zweischneidiges Schwert also. Kennt man die Kinder, so ist es kein Problem, auf diese Weise Zuneigung auszudrücken.

Was den Einsatz der Hände anbelangt, wildes Gestikulieren gilt als unhöflich. Man sollte nie auf andere Menschen mit den Fingern zeigen.
Und die Füße, das ist ein besonderes Thema. Füße sind das Gegenteil des Kopfes und gelten als schmutzig und unrein. Dementsprechend werden diese vor einer Massage rituell gewaschen, wenn sie danach angefasst werden sollen. Deshalb lässt man seine Schuhe vor dem Haus oder auch vielen Lokalen stehen (entsprechende Schilder beachten) und deshalb sollte man versuchen, nie mit den Fußsohlen auf andere Menschen zu zeigen. Verschränkte Beine sind deshalb oftmals unangebracht. Füße auf den Tisch legen ein noch schlimmeres Delikt, als bei einem strengen deutschen Patriarchen.

In Pai gibt es einen alten sehr traditionellen Friseur, der schickt Leute egal welcher Herkunft nach Hause, wenn sie mit verschränkten Beinen darauf warten, an die Reihe zu kommen. Mit dem Hinweis, dass man Morgen wiederkommen soll, mit den richtigen Manieren.

Kleider machen Leute

Thais legen sehr viel Wert auf ein gepflegtes Äußeres. Niemand schaut einen Bauern schräg an, wenn dieser mit schmutzigen Klamotten in Erscheinung tritt – aber wenn man als reicher Mensch (und der ist man automatisch, wenn man sich die weite Reise leisten kann) in zerrissener Kleidung auftritt, darf man keine große Begeisterung erwarten. Schwere Zeiten für (Alt-)hippies! Eine Freundin von uns hat in Pai viel Geld gemacht durch den Verkauf von T-Shirts mit dem Aufdruck “Hippies Smell”, ihre Kunden waren zu mindestens 50% Thais. Dazu passend ist die Angewohnheit, keine Schuhe zu tragen. Vereinfacht gesagt, wenn man normalerweise seine Schuhe vor dem Betreten eines Hauses stehen lassen soll, wie bewerkstelligt man das denn, wenn man gar keine Schuhe trägt?

Und wenn wir schon beim “nicht Tragen” von Kleidungsstücken sind: liebe Männer, bitte lasst eure T-Shirts an. Es ist eine Sache, in die Strandbar zu gehen, aber schon der Gang in die Shopping Mall auf der anderen Seite der Küstenstraße, rechtfertigt das Anziehen eines T-Shirts. Und wenn kein Meer in Sicht ist, wie im Norden des Landes? Dann gibt es eigentlich gar keine Ausrede mehr. Gerade im Norden ist es einfach extrem respektlos halbnackt durch die Gegend zu laufen. Im Süden, vor allem auf den Inseln, sieht man auch öfter mal Thais “oben ohne”, aber muss das echt sein?

Ach ja, “oben ohne” bei Frauen: Geht gar nicht, das sollte denke ich jedem klar sein, wenn man bedenkt, dass viele Thai Frauen nur mit T-Shirt o. Ä. Baden gehen. FKK ist natürlich genauso unangebracht.

Kurze Hosen (auch bei Männern) und knappe Oberteile sind keine passende Bekleidung für den Tempelbesuch, aber das sollte selbstverständlich sein. Die generelle Ablehnung kurzer Röcke und knapper Tops, die in vielen Ratgebern angeraten wird, finden wir etwas überholt. Thais tragen selbst gerne durchaus körperbetonte Bekleidung, es ist nur eine Frage der Situation.

Andere Blickwinkel in alltäglichen Situationen

Die Bewertung von Situationen und Menschen unterscheidet sich teilweise erheblich von denen im Westen. Da kann es helfen, sich ein paar Beispiele vor Augen zu halten.

Besonderheiten am Esstisch

Beim Essen gibt es eine Vielzahl von Regeln, ein Verstoß gegen diese wird einem als Gast aber normalerweise verziehen – man weiß es ja nicht besser. Trotzdem der Hinweis auf ein paar Besonderheiten.

Mei pen rai – frei übersetzt “macht doch nichts” – bis es dann nicht mehr egal ist

Wir haben uns das bewusst für den Schluss aufgehoben. “Mei pen Rai” ist so etwas wie der Landes-Slogan Thailands. Macht nichts, halb so schlimm. Dies wird sehr großzügig bei Kindern und Freunden angewandt. Kann sich aber gerade bei Problemen auch mal sehr negativ äußern, weil diese z. B. nicht ernst genommen werden. Im Großen und Ganzen macht diese Einstellung das Leben in Thailand jedoch sehr angenehm.

Daraus resultierend werden einem als Gast auch viele Fehltritte und Unwissenheiten verziehen, der erhobene Zeigefinger ist keine typisch thailändische Eigenschaft. So kommt es auch, dass Menschen sich tage- und wochen- und monatelang daneben verhalten können, ohne einmal mit ihrem Fehlverhalten konfrontiert zu werden.

Eigentlich könnten wir uns den letzten Absatz auch sparen: die Einen lassen sich eh nicht belehren und die Anderen werden davon nie betroffen sein, da sie nicht auf Ärger aus sind. Wir wollen trotzdem noch ein paar mahnende Worte anbringen.

Man sollte sich einfach über eine Tatsache im Klaren sein: irgendwann ist auch diese besondere Form der Toleranz ausgereizt und dann kann es durchaus in das Gegenteil umschlagen. Probleme werden in Thailand oft nicht durch ewiges Debattieren gelöst, was schon aufgrund sprachlicher Barrieren scheitern kann, sondern gerne mit der Faust. Ein extremes Beispiel dafür ereignete sich vor wenigen Monaten während Sonkran in Hua Hin, das Video ist nur etwas für starke Nerven.

Gewalt ist in Thailand ein großes Thema und ein ernsthaftes Problem, was sich allein an den jährlichen Zahlen an (Schusswaffen-)Morden zeigt. Thailand rangiert hier zusammen mit Kolumbien, Guatemala und Südafrika auf den Spitzenpositionen. Davon bekommt man als Tourist normalerweise nichts mit, um es aber auf den Punkt zu bringen: man sollte zwei Mal darüber nachdenken, eine Barschlägerei anzuzetteln, denn man weiß nie, wer alles eine Waffe dabei hat.

Hua Hin, Cha Am und Sam Roi Yod – wir haben eine schöne Region entdeckt

Wir sind ja seit letztem Jahr erstmals im Besitz eines eigenen Autos in Thailand. Das nutzten wir auch kräftig aus und fuhren von Ende Februar bis Anfang April mehr als 4.000 km damit, quer durch Thailand. Dabei entdeckten und lernten wir einiges Neues und durch etwas Schummeln wurde die längste Etappe dieses Trips für alle Beteiligten erträglich.

Von Chiang Mai nach Hua Hin

Wir fuhren im vergangenen Februar aus Pai nach Chiang Mai und dann zum ersten Mal in 10 Jahren Thailand nach Hua Hin. Der Norden liegt ja alljährlich ab Ende Februar für 4 bis 8 Wochen unter einer Rauchglocke, diesen Zeitraum nutzen wir immer für eine schöne Zeit am Meer. Der kleine Haken an der Geschichte: von Chiang Mai nach Hua Hin sind es knappe 900 km. Diese Strecke mit einem kleinen Kind auf der Rückbank klang nicht sehr verlockend. Folgende Entscheidung fiel uns deshalb leicht: man kann von Chiang Mai nach Hua Hin fliegen für weniger als 50 € – für zwei Personen! Ein geringer Preis dafür, dass man nicht 12 Stunden Autofahrt mit Kind durchhalten muss, was an einem Tag eh nicht praktikabel gewesen wäre. So haben wir uns aufgeteilt, Liam, Chris Vater und Victoria im Flieger, Chris und seine Mutter im Auto.

Fliegen war definitiv angenehmer als die Autofahrt!

1. Stopp: Cha Am

Unsere ersten 2 Nächte verbrachten wir in dem Ort Cha Am. Etwas nördlich von Hua Hin gelegen, ist es dort recht ruhig und erholsam. Wir mieteten ein Appartement, direkt am Meer mit einem atemberaubenden Blick, da wir uns im 15. Stock befanden. Es gab einen Swimmingpool und das Nachbargrundstück war unbebaut, somit konnten wir dort schön am Strand in der ziemlich tosenden Brandung spielen.

Davon abgesehen war Cha Am vor allem in sofern interessant, weil wir zum ersten Mal an einem großen Strand waren, der voll und ganz auf Thais als Besucher ausgerichtet war, mit auffallenden Unterschieden: statt ein paar Sonnenliegen und -Schirmen gab es eine mehrere Hundert Meter lange, durchgehende Fläche aus Planen und Schirmen als Sonnenschutz, ca. 10 Meter breit. Und darunter standen ganz eng zusammen Klappstühle und Tische. Man muss dann Miete für den Tisch bezahlen und es kommen Händler vorbei die Essen und Trinken verkaufen. Irgendwie echt witzig und das Essen war sehr gut.

Der Platz am Strand selbst ist dann relativ klein, hier findet man zahlreiche fliegende Händler vor, man kann auf Pferden reiten, Bananenboot fahren, Jetski ausleihen und auch Baden ist möglich. Wir empfehlen diesen Strand, um einmal thailändische Badekultur zu erleben und um einen schönen Tag mit Freunden zu verbringen. Wer einen ruhigen Strand mit einsamer Sonnenliege sucht, der wird hier jedoch enttäuscht sein. Aber dafür gibt es in der Gegend auch ruhigere Strände.

Aus Sicht eines Thailändischen Urlaubers macht das alles einfach Sinn: in die Sonne will sich eh keiner legen und zusammensitzen bei Essen und Trinken ist wichtig.

2. Stopp: Hua Hin

Unser nächster Stopp war in Hua Hin, in der Nähe des Khao Takiab Tempels und Hügels am südlichen Ende der Stadt. Die Stadt ist ca 200 km südlich von Bangkok und das bedeutet, unter der Woche ist es relativ ruhig und gemütlich, am Wochenende und an Feiertagen sowie in der Ferienzeit kann es aber ganz schön voll werden.

Am südlichen Rand von Hua Hin befindet sich der Ortsteil Khao Takiab. Hier geht es wesentlich ruhiger zu als in Hua Hin selbst. Es gibt 2 Strandabschnitte die von einem großen Felsen unterteilt werden. Von dort oben hat man eine schöne Aussicht über die Gegend, aber Achtung vor den freilaufenden Affen. Der linke Strandabschnitt ist noch etwas kleiner als der rechte, beide besitzen jedoch wunderbar feinen Sandstrand und ein flach abfallendes Meer zum schön baden. Hier finden sich auch viele Sonnenliegen und Restaurants. Ideal für einen ruhigen Badeurlaub mit oder ohne Kinder.

Wir mieteten eine Wohnung mit zwei Schlafzimmern für uns alle, mit tollem Swimmingpool. Zum sehr schönen Strand waren es nur 5 Minuten Fußweg, sehr weitläufig und flach zum Spielen für Kinder und Baden für Erwachsene. Man findet hier natürlich auch Hotels direkt am Strand, allerdings waren diese ausserhalb unseres Budgets und wer länger unterwegs ist, der weiss um die Vorteile einer eigenen Küche. Wer ein tolles Hotel mit tollem Restaurant direkt am Strand sucht, dem können wir das Anantasila Villa By The Sea* empfehlen!

Hua Hin selbst erlebten wir nur am Rande, da wir leider mehr mit Krankenhausbesuchen beschäftigt waren. Trotzdem war unser Eindruck sehr positiv, da viel geboten wird. Wer eine Stadt mit Strand, Shopping-Centern und Nachtleben sucht findet hier ebenso etwas wie derjenige, der einen ruhigen und entspannten Strandurlaub sucht. Irgendwie ein bißchen wie Chiang Mai am Meer.

3. Stopp: Sam Roi Yod – eine wahre Perle von Traumstrand

Uns zog es nach einigen Nächten weiter nach Sam Roi Yod, südlich von Pran Buri. Hier ist Thailand noch ursprünglicher mit lokalen Märkten und kleinen Tante Emma Läden. Die Dolphin Bay in der unmittelbaren Nähe unseres gemieteten Bungalows war kilometerlang, sehr breit und fast menschenleer. Einige Restaurants findet man dort aber trotzdem, ebenso wie Massage Angebote, kleine Bars und auch das ein und andere Hotel oder Guesthouse. Unsere Unterkunft hatte einen tollen Pool der sich durch die gesamte Anlage zog, inklusive Wasserrutsche und Kletterbereich. Das ganze ist unter schwedischer Regie entstanden und dementsprechend stark von Skandinaviern frequentiert. Für drei Nächte war das auch witzig – länger muss jetzt nicht sein. Es gibt aber in Strandnähe unzählige Häuser zur langfristigen Miete, das könnte durchaus interessant werden für uns.

Wer nicht unbedingt eine eigene Küche benötigt, dem können wir das Dolphin Bay Resort* sehr empfehlen. Direkt am Strand gelegen. Mit Pool, Kinderspielplatz und sogar Kinderbetreuung. Dies war unser absoluter Lieblingsstrand, allerdings ist hier ganz klar die Erholung im Vordergrund. Denn es gibt weit und breit kein Shoppingcenter oder ähnliches. Wer jedoch eine Weile ausspannen möchte ist hier wirklich gut aufgehoben, auch mit Kindern. Ein eigenes Fortbewegungsmittel ist aber anzuraten!

Fazit

Unser Fazit zu der Gegend um Hua Hin ist, dass es wirklich nicht immer eine Insel sein muss, um einen schönen Strand zu haben. Wer nicht soviel Zeit zum Herumreisen hat, gerne auch noch die Vorteile einer großen Stadt um sich hat oder etwas mehr von Thailand und seinen Menschen kennen lernen möchte, der wird hier auf jeden Fall zufrieden sein. Denn man ist auf Touristen, aber vor allem auch auf einheimische Touristen eingestellt, und kann viel mehr Thailändern begegnen als auf den meisten Touristeninseln. Für uns steht ganz klar fest, dass wir uns sehr wohl gefühlt haben und auf jeden Fall wiederkommen werden.

Ein paar Fakten zum Abschluss

Anreise

Sehenswürdigkeiten

Neben vielen Bars und Restaurants sowie schönen Stränden findet man in Hua Hin auch den Black Mountain Wasserpark mit Rutschen und vielem mehr, für die Abenteuerlustigen unter euch.

Wer eher an der Geschichte interessiert ist, kann den Königspalast Maruekatayawan Palace und den Wat Hua Hin (oder Wat Ampharam) Tempel besuchen.

Wasserfall- und Nationalparkliebhaber finden ca. 60 Km westlich und südlich von Hua Hin einige schöne Plätze wie den Pala-U Wasserfall und den Sam Roi Yod Nationalpark. Auch einen Floating Market findet man ca. 11 Km südlich von Hua Hin.

Unterkünfte

Es findet sich hier für jeden Geschmack und Geldbeutel etwas, ob über Agoda, Booking.com oder AirBnB, ihr habt die Wahl. Empfehlen können wir persönlich die folgenden drei Unterkünfte bei Airbnb:

Welche Sehenswürdigkeiten Kuala Lumpur Kindern zu bieten hat!

Wir waren Anfang April zum zweiten Mal nach 2008 in Kuala Lumpur, der Hauptstadt von Malaysia. Und was sollen wir sagen, wir mögen die Stadt immer noch oder sogar noch etwas mehr also davor.

Es war auch das erste Mal, dass wir mit Kind in Kuala Lumpur waren und Liam schwärmt nach wie vor von dem Aufenthalt. Da ein Städtetrip mit Kind durchaus eine Herausforderung sein kann, berichten wir an dieser Stelle von unseren Erfahrungen. Den Anfang machen Liams Top-5.

1. Für entdeckungshungrige Kinder: Petrosains

Im Shoppingcenter KLCC ist dieses sehr bekannte Entdeckungs- und Mitmachmuseum für Kinder beheimatet. Zum Großteil ist es zwar eine Werbeveranstaltung der Petronas Ölgesellschaft, das stört die Kinder aber erwartungsgemäß nur wenig. Liam war restlos begeistert, und wir haben nach 3 Stunden alle einen dicken Kopf von den vielen Eindrücken gehabt. Es gibt auch eine große Spielstation mit ferngesteuerten Robotern, Science Show und vielem Mehr.

Für Kinder ab 3 Jahren finden wir es absolut empfehlenswert und auch die Erwachsenen werden sich nicht langweilen und lernen einiges dazu. Essen und trinken nicht vergessen und viel Zeit einplanen.

2. Zum Austoben: der Outdoor Spielplatz am Fuße der Petronas Towers

Direkt vor den Stufen des Shoppingcenter ist ein großer Park angelegt worden mit einem Springbrunnen, Wege mit Grünflächen und einem Spielplatz sowie Wasserspielplatz. Am Abend wird eine Lichtershow mit hinterlegter Musik mit den Springbrunnen aufgeführt. Für Kinder ist das fast wie Silvester und auch die Erwachsenen waren begeistert.

Tagsüber empfiehlt sich sehr der Besuch an dem Wasserspielplatz. Man läuft nur wenige Minuten vom Shoppingcenter dorthin. An Badesachen denken, da die Kinder nicht nackt reindürfen. Die Wassertiefe ist auch für Krabbelkinder geeignet, da sehr niedrig, das ermöglicht ein wildes Herumtollen und Spielen. Es gibt außerdem einen kleinen Wasserfall und Duschen, alle Kinder waren schwer begeistert. Unsere Zeit dort wurde durch einen Platzregen unterbrochen, ansonsten hätten wir Liam wohl nie wieder wegbekommen.

3. Ein Oase mitten in der Stadt: Die Schmetterlingsfarm

Lange nicht so bekannt wie der Birdpark ist die nahegelegene Schmetterlingsfarm. Dafür ist diese auch bei weitem nicht so groß und weitläufig, was mit einem Kleinkind ja nicht unbedingt von Nachteil ist. In brütender Hitze lange Wege zu laufen findet unser Sohn einfach nicht so toll. Deshalb haben wir uns für die kleine Schmetterlingsfarm mit ganz viel zum Anschauen auf kleinem Raum entschieden. In 45 Minuten waren wir gemütlich einmal im Kreis gegangen, haben ebenso die vielen Fische bewundert und alles in Ruhe fotografiert. Auf dem Weg zum Ausgang befinden sich dann noch viele Glaskästen mit lebenden und toten Schmetterlingen und Käfern, die Liam ebenso sehr begeistert haben wie die Schmetterlinge selbst.

4. Vor allem ein nächtliches Spektakel: Die Petronas Towers

Na gut, zugegebener Maßen war Liam nur halbwegs begeistert von den imposanten Zwillingstürmen. Er hat zwar hingebungsvoll Fotos davon gemacht neben seinem Papa, aber wenn man ihn nach der Stadt fragt, kommt dieses Gebäude nicht wie aus der Pistole geschossen. Allerdings waren wir auch nicht auf der Aussichtsplattform, da diese wegen Renovierung gesperrt war – und auch nicht gerade günstig wäre. Für uns Erwachsene war es aber wieder ein toller Anblick, wie diese mächtigen Türme in den Himmel ragen. Die Beleuchtung bei Nacht erinnert einen an Elfentürme, weil sie silbern funkeln und strahlen.

5.Endlich wieder Bahn fahren: Monorail und andere Züge

Es gibt ein beeindruckendes Angebot an öffentlichen Nahverkehrsmitteln. Vor allem die vielen verschiedenen Zugvarianten haben es unserem Kind angetan, ob Monorail oder KL Train. Obwohl es teilweise schlechte Verbindungen gibt und der Ausbau des Netzes in die Vororte nicht immer ideal ist, hat es für unsere touristischen Zwecke absolut gereicht.

Es gibt übersichtliche Fahrpläne und auch die Bezahlung ist einfach zu verstehen. Viele Haltestellen sind sehr nahe an den Sehenswürdigkeiten gelegen und die Fahrt geht ruck zuck und ohne Stau.

Aber auch Taxi fahren ist nicht sehr teuer, vor allem als Familie ist es in vielen Fällen sogar genauso günstig wie Zugfahren. Wer vom Flughafen aus mit dem Taxi in die Innenstadt möchte, sollte sich noch im Gebäude einen Taxi-Coupon holen, das garantiert einen günstigen Preis. Wir hatten aber auch sonst nie Probleme ein Taxi zu bekommen, dass nicht den Taximeter angemacht hat, ganz im Gegenteil zu Bangkok. Auch das ein oder andere nette Gespräch mit dem Fahrer hat sich hier schnell ergeben, was auch am exzellenten Englisch der Einheimischen liegt..

6. Ein kulinarisches Paradies: Roti Canai, Nasi Lemak und Laksa

Schon von unserem vorherigen Besuch hatten wir positive Erinnerungen, die wieder bestätigt wurden. Ob klassische einheimische Gerichte wie Nasi Lemak und Laksa oder die indisch beeinflussten Gerichte wie Roti Canai (Pfannkuchen mit scharfem Curry) und Roti Bomb (Pfannkuchen mit Kondensmilch und Zucker), wir haben sie alle geliebt und verschlungen. Zum Ausgleich der reichhaltigen Speisen gab es meist noch einen gesunden Grünen Saft, den man an vielen Ecken erhält. Als Kaffee-Alternative können wir den Teh Tarik sehr empfehlen. Ein schwarzer Tee mit viel Kondensmilch und Zucker – gesund ist anders, aber lecker ist er allemal.

Neben vielen Straßenständen haben wir unseren Lieblings Foodcourt im KLCC gefunden. Mit Aussicht auf den Springbrunnen und Park, sowie einer großen Anzahl von Essenständen sind wir fast täglich zum Essen hin gegangen. Obwohl in einem teuren Shoppingcenter gelegen, war es auch ziemlich schonend für den Geldbeutel, denn die Preise für die einzelnen Gerichte waren sehr gering und bei weitem billiger als in richtigen Restaurants.

Was uns sonst noch an Kuala Lumpur beeindruckt hat

Im Gegensatz zu Thailand spricht in Kuala Lumpur jeder Englisch – und zwar fast fließend. Dies macht es Touristen natürlich unglaublich leicht, sich jederzeit und überall zu verständigen. Ein ziemlich angenehmer Aspekt dieser Stadt.

Da die Menschen sehr offen und nett sind, haben wir uns von Anfang an in Kuala Lumpur so wohl gefühlt. Wir sind sofort mit jedem ins Gespräch gekommen und haben uns immer willkommen und sicher gefühlt. Für alle denen es nicht bewusst ist, Kuala Lumpur ist ein großer Mix aus Indischer, Chinesischer und Indonesischer Kultur und verschiedenen Religionen (ca. 46% Muslime, 36% Bhuddisten, 6% Christen und 9% Hindus) die sehr friedlich und im Einklang miteinander zu Leben scheinen. Diese Toleranz fühlt man richtig und ist schön zu erleben.

Eine gute zentrale Lage ist wichtig!

Blick auf Airbnb Zimmer in Kuala Lumpur
Badezimmer und Schlafzimmer unserer Airbnb Unterkunft

Wir hatten ein tolles Apartment über AirBnB gebucht, zu Fuß 5 Minuten von den Petronas Towers entfernt. Der Pool mit Ausblick auf dem Dach war ebenso ein Highlight wie das bequeme Bett und die Badewanne inklusive Regendusche. Eine zentrale Lage empfinden wir bei einem Kurzaufenthalt wie wir ihn hatten (3 Nächte) wirklich von Vorteil, da man sich immer wieder zwischendrin ausruhen kann. Ebenso verliert man keine Zeit durch lange Wege.

In unserem Fall war AirBnB auch definitiv billiger als ein vergleichbares Hotel in derselben Lage. Es war sogar so, dass die gleichen Apartments im gleichen Gebäude bei Agoda ca. 60% teurer waren.

Fazit unseres Städtetrips nach Kuala Lumpur mit Kind

Komplett durchgeplante Tage mit viel Programm würden wir nicht empfehlen. Das Tempo mit Kind ist natürlich langsamer als ohne und Kuala Lumpur kann wie viele asiatische Großstädte auch anstrengend werden.

Die ersten 2 Tage haben wir ein gemäßigtes Tempo angeschlagen, dass Liam gut mit halten konnte. Am 3. Tag sind wir etwas in unser altes Muster verfallen und haben den Tag ziemlich vollgepackt mit vielen Plänen und langen Wegen. Dafür war Liam am letzten Tag dann nicht mehr aufnahmefähig und wir haben uns vor dem Flug am Abend nur noch entspannt.

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Elefanten hautnah in Pai erleben – mit Würde und Respekt

Familien und Backpacker die Thailand bereisen, haben nicht selten die feste Absicht, Elefanten zu begegnen und auf ihnen zu reiten. Das ist für uns einerseits verständlich, sind es doch unglaublich faszinierende Geschöpfe. Wir schlüpfen aber häufig und gerne in die Rolle der Mahner und bitten Leute darum, nicht wahllos zu einer der unzähligen Touristenattraktionen mit Reitgelegenheit zu laufen, sondern lieber nach Projekten Ausschau zu halten, die sich im positiven Sinne diesen majestätischen Tieren annehmen und sie würdevoll behandeln. Wir haben nun endlich einen solchen Ort in Pai gefunden und wollen gerne von diesem berichten!

Elefanten und Thailand – eine lange Geschichte

Roter Elefant auf weissem Grund
Thailands Flagge bis 1917, als Thailand noch Siam hieß. Quelle: Wikipedia

Majestätisch trifft, was die Bedeutung des Elefanten in Thailand anbelangt, den Nagel auf den Kopf. Thailand hieß bis ins zur Mitte des 20. Jahrhunderts Siam und bis 1917 war die Landesflagge ein weisser Elefant auf rotem Grund.

Anfang des 20. Jahrhunderts gab es in Thailand noch mehr als 100.000 Elefanten, 50 Jahre später hatte sich diese Zahl halbiert, heute sind es nach Schätzungen ca. 5.000, die Meisten in Gefangenschaft. Aufgrund der massiven Zerstörung der natürlichen Dschungelgebiete schwindet der Lebensraum und die über Jahrhunderte als Helfer genutzten Elefanten haben durch Maschinen ihre wirtschaftliche Bedeutung verloren.

1989 wurden ein Gesetz erlassen, dass die Rodung des Dschungels stark einschränkte, und so verloren die Elefanten eine ihrer letzten großen Aufgaben, was sie und ihre Mahouts in finanzielle Probleme stürzte. Viele Elefanten werden deshalb heutzutage als Touristenattraktion eingesetzt, zum Trekking oder zirkusartigen Shows.

Vor der Show kommt die Qual – Warum wir vom Reiten auf Elefanten abraten

Es ist ja auch zu verführerisch: diese friedlichen Dickhäuter, die trotz ihrer immensen Größe und Kraft so sanft und vorsichtig mit Menschen umgehen. Darauf zu Reiten erscheint vielen als eine tolle Idee – wenn man sich mit dem Weg dorthin auseinandersetzt wird schnell klar: es gibt hier nur einen Beteiligten, der so einen Ausritt als Vergnügen betrachtet, und es ist nicht der Elefant.

Eigentlich sollte es heutzutage gar nicht mehr nötig sein, explizit darauf hinzuweisen, aber wir haben ein paar Quellen zusammengetragen, die die Misshandlungen beim Training der Elefanten beschreiben und teilweise auch auf bildstarken Foto- und Videoaufnahmen dokumentieren, besser nicht mit Kindern anschauen:

Oftmals wird als Gegenargument die jahrhundertelange Tradition des Elefanten als Arbeitstier angeführt und die Abhängigkeit der Mahout Familien. Aber nicht alles, was traditionell ist, ist auch gut in unseren Augen. Kinderarbeit hat auch eine lange Tradition, aber hier sind sich wohl auch die meisten einig, dass es besser wäre Alternativen für die Familien zu finden, als Kinder in Arbeitslager zu schicken.

Wir hoffen doch sehr, dass es genug Menschen gibt, die Elefanten auch dann als (Touristen-)attraktion sehen und dafür bezahlen möchten, wenn sie ihnen in einem natürlichen Lebensraum zuschauen können und von den Mahouts Informationen erhalten. Dazu muss man nicht auf ihnen reiten, es ist nur ein kleines Umdenken erforderlich, und schon gäbe es genug Einkommensmöglichkeiten. Statt 10 Euro für das Reiten zu zahlen lieber 20 Euro spenden wäre eine mögliche Schlussfolgerung.

Zwei Elefantenkühe haben ein neues Zuhause in Pai

Kommen wir jetzt zu unserem Erlebnis in Pai. Es gibt hier seit Jahren etliche Elefantencamps, die wir durch die Bank meiden und immer gemieden haben. Die Elefanten stehen dort den ganzen Tag angekettet in Stallungen und werden von vorbeifahrenden Touristen und Einheimischen gefüttert, und ab und zu reiten Menschen auf Ihnen ein wenig durch die Umgebung. Sogar unser 4-jähriger Sohn hat inzwischen Mitleid mit den Tieren, wenn er sie die Straße entlang schleichen sieht – glücklich sieht anders aus.

Umso mehr freuten wir uns, als wir vor Kurzem von Miguel, dem Betreiber eines Wiederaufforstungsprojekts einen Flyer erhalten haben, in dem er zu einer Spendenveranstaltung einlud. Die Kurzform der Geschichte ist, dass auf mehr als 70.000 Quadratmeter Land Miguel und sein Team von der Conserve Natural Forest Organisation eine Baumzucht betreiben und darüber hinaus die Aufzucht gefährdeter Tierarten anstreben, unter anderem vom Aussterben bedrohte Vögel und Schildkröten.

Vor kurzem haben sie zwei Elefanten aus einem der unzähligen Camps in Nordthailand heraus gekauft, die 45-jährige Mutter und ihre Tochter sind beide trächtig und ihnen steht das komplette Gelände zur Verfügung.

Ein unbeschreibliches Erlebnis für Groß und Klein

So kam es, dass wir an einem heissen Sonntag Nachmittag in einen eher abgelegenen Teil des Tals fuhren, 10km von der Hauptstraße entfernt steht man dann plötzlich vor dem Eingang des Conserve National Forests, die Straße bis dorthin ist gut befahrbar und asphaltiert. Die letzten Meter bis zum Flussbett des Pai Flusses, der hier das Tal verlässt und sich Richtung Mae Hong Son orientiert, muss man dann zu Fuß gehen. Vorbei an vielen kürzlich gepflanzten Bäumen gelangt man schnell zu einer Szenerie, die idyllischer kaum sein könnte. Und dann erblickten wir die eigentliche Attraktion: 2 Elefanten Damen (passend zum Muttertag) stehen im Wasser des knietiefen Flusses und ließen sich von den ca. 30 Anwesenden abwechselnd mit Bananen füttern und Wasser bespritzen. Die Kinder waren sofort Feuer und Flamme und näherten sich den Tieren, mal vorsichtiger, mal mutiger.

Wir bekamen in den darauffolgenden Stunden immer wieder die Gelegenheit mit den Elefanten in Kontakt zu treten. Während die Erwachsenen den Informationen lauschten und sich unterhielten, genossen die Kinder ein Bad im Fluss. Die vielen Spielmöglichkeiten, die einem die Natur bietet, wurden vollends ausgeschöpft. Als die Tiere sich nach einem langen Spaziergang und einem erneuten Besuch bei uns am Fluss auf die nahegelegene Anhöhe begaben um dort zu fressen, liefen die Kinder mit und spielen dort in einem respektvollem Abstand ihr Spiel weiter. Alle Anwesenden hatten genug Freiraum und doch ist es ein für uns nur noch selten mögliches Zusammenspiel aus Mensch und Natur im Einklang, dass wir Erwachsene hier beobachten durften. Mit einem Glücksgefühl im Herzen ist dieser Tag zu Ende gegangen und wird in uns noch lange nachhallen.

Ein kleines Video von diesem unbeschreiblichen Erlebnis

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Weitere Informationen

Weiterführende Links und Informationen

5 Tolle Strände in Thailand für Familien mit Kindern – unsere Tipps!

Die tropischen Strände Thailands sind berühmt und das völlig zu Recht. Wir möchten euch unsere neueste Entdeckung am Festland und darüber hinaus 4 weitere Lieblingsstrände von uns vorstellen – ohne jeglichen Anspruch auf Vollständigkeit, dafür gibt es einfach zu viele Bilderbuchstrände in Thailand.

Update 2017: 

Wir sind nun auch selbst auf Koh Phayam gelandet und es ist das Paradies auf Erden. Noch nie waren wir an einem Platz der soviel Ruhe und Energie gleichzeitig bietet. Alle Infos zu Phayam findet ihr im ausführlichen Inselguide Koh Phayam!

Auch wenn unser persönlicher Fokus auf dem Norden Thailands liegt, so zieht es uns doch regelmäßig auch in den Süden. Wer kann schon lange dem Ruf des Meeres widerstehen? So kam es, dass wir in den vielen Jahren einige Strände Thailands gesehen haben. Da wir keine Full Moon Party Anhänger sind oder waren, ist für uns der ideale Strand ein einsamer und ruhiger Strand. Mit Kind muss es nun nicht mehr ganz so abgeschieden sein, da wir nun etwas mehr Bedürfnisse bezüglich Essen, Gesellschaft, Unterhaltung und so weiter haben.

Die folgenden 5 Strände eignen sich in unseren Augen alle für Familien mit Kindern, sie haben folgendes gemeinsam:

Die von uns hier vorgestellten entsprechen keinen menschenleeren, abgeschiedenen Robinson Crusoe Fantasien – weil sich diese für unsere Familie mit Kind auch nicht als ideal erwiesen haben.

Ihr wollt mehr Infos zu den Kosten eines Thailand Urlaubs? Dann klickt auf das folgende Bild und lest unsere Kostenauflistung!

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1. Dolphin Bay Beach – Pran Puri (südlich von Hua Hin)

Wer keine Zeit und Lust auf eine lange Anreise hat und von Bangkok aus nicht so weit fahren möchte, muss trotzdem keine Abstriche machen. Hua Hin, der älteste Badeort Thailands liegt sehr nah an Bangkok (200 Km) und ist sowohl mit dem Auto/Bus, dem Zug und auch per Flugzeug gut erreichbar. Der Ort selbst ist für unseren Geschmack zu voll, wenn auch durchaus unterhaltsam und als Ausflug unbedingt zu empfehlen. Für einen längeren Aufenthalt empfehlen wir euch die etwas südlich von Hua Hin gelegenen Orte. Hier befinden sich malerische und einsame Buchten die zur Erholung und zum Verweilen einladen. Wer es etwas belebter möchte, dem bleibt nördlich von Hua Hin in Cha-Am als Alternative.

Vor allem hat uns jedoch der Bezirk Pran Buri (30 km südlich) sehr gut gefallen. Ein kilometerlanger Sandstrand lädt zum baden und spazieren ein. Er ist mit Palmen gesäumt und die schönen Muscheln werden gerne von Kindern wie Erwachsenen gesammelt. Es gibt einige Restaurants und Hotels, allerdings ist die Atmosphäre sehr ruhig und entspannt. Unsere ganze Familie hat die Zeit hier sehr genossen und war sehr entspannt. Es ist wohl einer dieser Orte, der die Seele baumeln lässt.

Wer hier landet, der ist gut beraten ein Auto oder einen Roller zu mieten. Englisch und ein wenig Thai Kenntnisse sind sehr empfehlenswert, da noch nicht alles auf den Tourismus ausgelegt ist. Man kommt jedoch auch mit einem Lächeln und Körpersprache weiter. Es gibt viele Angebote mit Häusern oder Bungalows zum mieten, vieles ist auf airbnb zu finden. Das Rundum Sorglos Paket bekommt man als Familie im Dolphin Bay Resort*. Es ist direkt am Strand gelegen und hat einen Pool sowie einen Spielplatz und Kinderanimation. Dank dem hauseigenen Restaurant ist man komplett versorgt.

2. Ao Kao Beach – Koh Mak

Ein sehr langer, malerisch geschwungener, ruhiger und feiner Sandstrand. Die Palmen biegen sich idyllisch Richtung Meer, das sich hier türkisblau zeigt. Auch vom Wasser aus hat man einen schönen Blick auf die Insel. Gekrönt wird das ganze mit traumhaften Sonnenuntergängen. Seit vielen Jahren schon ist dies unser absoluter Lieblingsstrand, da er an Postkartenfeeling erinnert, fast schon kitschig wirkt. Abends kann man barfuss am Strand flanieren und essen und einfach das Leben geniessen. Es gibt so gut wie keine Autos auf der Insel und Selbstversorgen ist nicht möglich oder zumindest sehr umständlich. Unterhaltungsprogramm wird hier nur sehr begrenzt angeboten, es steht ganz klar die Erholung im Vordergrund. Für Familien finden sich jedoch auch Hotels mit Pool und wer einen Roller fahren kann der hat die Insel an einem Tag erkundet. Unser Hoteltipp für Familien ist hier das Palm Beach Resort für die spendierfreudigen und das Monkey Island Resort für die sparsamen Besucher.

Wie ihr nach Ko Mak kommt und was ihr über die Insel sonst noch wissen solltet, könnt ihr hier nachlesen.

3. Klong Prao Beach – Koh Chang

Der nördliche Teil des Klong Prao Strandes ist trotz vieler Resorts recht ruhig, südlich von der Lagune ist das Bild ähnlich – nur der dahinterliegende Ort ist belebter. Der Strand ist schneeweiss und breit und wird von Palmen gesäumt. Das Meer ist schön zum baden, gerade Familien haben hier sehr viel Spass. Je nach Gezeiten hat man einige Wellen oder das Meer ist spiegelglatt. Am gesamten Strand befinden sich Schaukeln, die an langen Seilen in den Palmen festgemacht sind und ein einmaliges Schaukelerlebnis über Wasser ermöglichen. Abends kann man an vielen Plätzen schön am Strand essen. Besonders gefallen hat uns das Flora I Talay, denn hier kann man eine Shisha rauchen (Stand 2016: alle Shishas sind endgültig verbannt worden, zumindest fürs erste) und der Feuershow zusehen, die hier wirklich sehenswert ist. Unser Sohn wollte immer wieder her und hat die Feuershow dann zuhause nachgespielt!

Als Unterkunft können wir das Flora I Talay* empfehlen, vor allem die kürzlich hinzugekommenen Bungalows. Günstig ist das zwar nicht, aber das ist generell ein Problem auf Koh Chang – deshalb mieten wir immer ein Haus auf der ruhigeren Ostseite.

Mehr Infos zu Koh Chang findet ihr in diesem Artikel.

Einen Geheimtipp der anderen Art stellt die unter dem Namen “Siam Royal View” als High End Wohnanlage entwickelte Bucht an der Nordspitze der Insel dar. Ein Traumstrand in einer fast runden Bucht kombiniert mit Traumvillen, die letzten drei Fotos über diesen Zeilen stammen von dort.

Von Wohnungen bis hin zu kompletten Villen mit 3 oder 4 Schlafzimmern kann man hier alles mieten. Das hat seinen Preis, aber wen das nicht stört, der hat einen traumhaften Urlaub vor sich. Mit dem Little Sunshine Boutique Resort* gibt es auch ein kleines Resort in der Anlage, falls man auf einen Hotelservice nicht verzichten möchte. Ansonsten muss man nur mal bei airbnb stöbern, viele der Häuser werden von den Besitzern tage- oder auch monatsweise vermietet.

4. Baan Tai Beach – Koh Samui

Der Baan Tai Beach ist guter Tipp für alle, die eine große Insel wollen und gleichzeitig einen ruhigen Strand. Hier gibt es einfache aber schöne Häuser und Bungalows zu mieten z.B. bei Hanalei Gardens. Der Strand selbst ist als einer der wenigen auf der Insel, der gleichzeitig ruhig ist und trotzdem malerisch schön. Allerdings ist es recht abseits der Touristenattraktionen, was uns jedoch nicht gestört hat. Wer jeden Abend flanieren möchte, sollte sich entweder einen Roller oder Auto ausleihen oder gleich in Mae Nam, Tongsai oder Bophut buchen. Diese Orte sind auch schön, aber nicht mehr als ruhig und idyllisch zu beschreiben. Im Gegensatz zu Lamai oder Chaweng ist es dort aber regelrecht totenstill, alles eine Frage der Relation.

Ganz in der Nähe des Strandes haben wir durch den Tipp einer Freundin eines der besten Seafood Restaurants gefunden, dass uns je in Thailand unterkam. Es heisst “Bang Por Seafood” und ihr findet es unter dem folgenden Link bei Google Maps. Sieht nicht sehr ansprechend aus von der Straße, aber allein die Tatsache, dass es abends meistens voll ist von Thais, ist ein untrügliches Zeichen. Und wenn man am Strand im Sand sitzt ist es eh schön.

Die meisten Touristen gehen lieber dahin, wo die Tischdecken und das Besteck schön sind – Thais ist das Essen wichtiger, die Optik ist relativ egal. Es gibt im “Bang Por” auch viele regionale Spezialitäten, die mit rohen Meeresfrüchten zubereitet werden – das wurde uns aber immer vorab gesagt. Wer sich da ran traut wird es geschmacklich aber auch nicht bereuen!

5. Kao Lak

Geht jetzt nicht gerade als Geheimtipp durch, wir erinnern uns aber gerne an unsere Zeit dort von 9 Jahren. Ein breiter, schön feiner Sandstrand, der sich über mehrere Kilometer erstreckt, tolle Sonnenuntergänge und flach abfallendes Meer inklusive. Allerdings hat man diesen Strand nicht für sich selbst, denn er wimmelt nur so von Hotels und Resorts die sich hier aneinander reihen. Das ist ok, wenn man einen schönen Strand mit Unterhaltung und auch etwas Nachtleben sucht. Der Vorteil ist hier ausserdem, dass die Anreise recht einfach ist, da es noch auf dem Festland ist und nicht auf einer Insel. Man kann beispielsweise nach Phuket fliegen und von dort mit dem Taxi anreisen oder eben direkt per Auto / Bus von Bangkok aus. Wir waren im Nangthong Bay und damals sehr zufrieden.

Was wir aber nicht unerwähnt lassen möchten: wir waren 11 Monate nach der Tsunami Katastrophe dort und hatten den Strand meist für uns alleine, viele Resorts waren noch nicht wiederhergestellt. Wir wissen aber von Freunden die regelmäßig dort sind, dass es ausserhalb der Spitzenzeiten nach wie vor ein recht entspannter Strand ist.

Der ultimative Traumstrand

Einen Strand bzw. eine Insel, auf der wir noch nicht waren, aber nur gutes gehört haben in den letzten Wochen ist Koh Phayam an der Westküste Thailands. Freunde von uns, die früher Anhänger von Koh Phangan waren oder dort sogar Geschäfte hatten, sind inzwischen nach Koh Phayam geflüchtet und schwärmen in den höchsten Tönen von der Idylle. Werden wir uns wohl nächstes Jahr mal genauer anschauen und dann diesen Artikel vielleicht erweitern können – hoffentlich! Falls ihr schon vorher hin wollt, findet ihr Unterkünfte z. B. bei Agoda*.

Das waren ein paar unserer Strand Highlights für Familien. Die Liste ist natürlich bei weitem nicht abschliessend, da es noch viele weitere schöne Strände in Thailand gibt. Wer sich jedoch die Zeit sparen möchte selbst zu recherchieren, der kann mit den oben genannten Stränden wenig falsch machen.

Warum die “Spirits Bay” in Neuseeland unser schönstes Naturerlebnis ist

In den vergangenen 10 Jahren unseres Reisens hatten wir sehr viele “besondere” Momente und doch waren einige davon noch eindrucksvoller und einprägsamer als andere. Einer der atemberaubendsten Plätze, an denen wir je waren, ist die Spirit Bay auf der Nordinsel Neuseelands. Wir waren damals noch ganz am Anfang unseres Neuseeland Abenteuers und haben erst im Nachhinein verstanden, an was für einem mystischen und energievollen Ort wir uns dort befanden.

Manche Momente im Leben bleiben ein Leben lang

Auf unserer ersten großen Reise ging es nach Aufenthalten in Thailand und Australien für 2 Monate nach Neuseeland. Wir mieteten uns einen kleinen Camper und fuhren quer über die Nord- und Südinsel. Es war eine traumhafte Zeit, an die wir uns noch heute gerne zurückerinnern. Immer wieder kommt der Wunsch auf, noch einmal nach Neuseeland zu reisen, diesmal vielleicht sogar nur die Südinsel zu erkunden, noch langsamer und intensiver. Noch einmal dieses wilde und schöne Land zu fühlen und auch unseren Sohn dieses spezielle Gefühl von Naturverbundenheit erleben zu lassen, dass wir in dem Maße nur in Neuseeland gespürt haben – was sicherlich auch an der schwachen Besiedelung liegt.

Zweifelsohne hatten wir in diesem wunderbaren Land die meisten schönen Naturerlebnisse unserer Reisen. Eines hat sich dabei ganz intensiv in mein Gedächtnis gebrannt und davon möchten wir gerne erzählen:

Die Spirits Bay – fast am nördlichsten Punkt Neuseelands liegt eine traumhafte Bucht

Wir waren erst ein paar Tage unterwegs auf der Nordinsel und gierig, so viel wie möglich zu sehen. Nach einem langen Fahrtag haben wir endlich Kurs genommen auf einen der angebotenen DOC Campingplätze. Diese sind meist etwas abseits der Hauptstrasse, wunderschön in die Natur eingebunden und bieten nicht viel mehr als einen Platz zum stehen und übernachten an, meist mit Toiletten und teilweise Duschen. Der Name dieses Platzes lautete „Spirit Bay“, das klang ja schon sehr vielversprechend.

Ich erinnere mich an eine lange staubige Strasse mit vielen Kurven und steilem Gefälle (tatsächlich waren es rund 40km). Endlich am Ziel angekommen, teilten sich die Berge und gaben in der Mitte eine große ebene Fläche frei. Fast wie ein U geformt, ist eine Seite offen, dort gelangt man zu einem großen, wunderschönen und verlassenem Strand. So überwältigt wir sofort waren, erst im Nachhinein wurde uns so richtig bewusst, dass das einer der schönsten Strände, die wir je sehen sollten, war. Wir parkten einfach mitten auf der Wiese, denn wir waren die Einzigen dort unten.

Die Landschaft war atemberaubend schön, ziemlich wild und rau und wir hatten das Gefühl ganz alleine auf der Welt zu sein – ausser uns war auch weit und breit kein Mensch zu sehen erst später kam noch ein Paar hinzu.

Die volle Schönheit wurde uns während der Dämmerung bewusst

Nach einem langen Strandspaziergang und einem kleinen Abendessen saßen wir vor unserem Camper und genoßen den einsetzenden Sonnenuntergang. Rechts von uns erschienen plötzlich einige Pferde auf dem Bergkamm. Sie kamen laufend an als wollten sie miteinander spielen, bis sie dann immer langsamer wurden und am Ende des Bergkamms angekommen stehen blieben. Dieser endet genau vor dem Strand und ist ca. 50 Meter hoch. Mit erhobenem Kopf blickten sie nun gemeinsam Richtung Sonnenuntergang über das Meer, als hätten sie, genau wie wir, einfach nur diesen Augenblick genossen. Garniert wurde das Ganze auch noch von einem plötzlich auftauchenden Regenbogen. Klingt zu kitschig, glaubt ihr nicht? Seht selbst auf den folgenden Fotos.


Stolz, majestätisch und frei waren diese Tiere, scheinbar ebenso wie wir, von dem Augenblick gefesselt. Nach einer ganzen Stunde, als wir schon nur noch Umrisse erkennen konnten aufgrund der einsetzenden Dunkelheit, drehten sich die Tiere abrupt um und galoppierten wieder davon aus unserem Blickfeld.

Einer unvergessliche Erinnerung

Die Stimmung dieses Moments, die pure Schönheit der Farben, Formen und das Gefühl von absoluter Freiheit aller Anwesenden ist mir bis heute wie ein Foto im Gedächtnis und ich bekomme immer noch Gänsehaut wenn ich daran denke. Selten hat der Name eines Ortes so gut gepasst wie hier, denn es war voll und ganz eine Spirit Bay.

Mit dieser Erinnerung nehmen wir Teil an der Blogparade von ReiseSpatz zum Thema „Mein schönstes Naturerlebnis“.

Slow Travel – die Welt langsam bereisen und kennenlernen!

John und Marc von 1 THING TO DO haben dazu aufgerufen, über das Thema „Slow Travel“ zu schreiben und da wir uns schon immer als Slow Traveller fühlten, wollten wir uns diese Gelegenheit nicht entgehen lassen. Genau genommen ist das etwas gelogen, wir wussten bis vor kurzem nämlich nicht, dass man das was wir schon immer praktizierten als Slow Travel bezeichnet, aber nur weil wir bisher keinen Namen dafür hatten.

Wir möchten gerne von zwei komplett unabhängigen Geschichten erzählen, die beide sehr gut zum Thema passen, wobei sie jedoch sehr unterschiedlich sind.

Slow Travel – oder warum wir lieber langsam reisen und lange verweilen als Listen abarbeiten

Als wir 2006 zum ersten Mal auf eine längere Reise aufbrachen hatten wir Listen für alle drei Länder (Thailand, Australien & Neuseeland) und für einzelne Regionen und Städte und so weiter. Schon bei unserem ersten Stopp in Thailand wurde uns schnell klar, dass das nichts wird mit dem Abhaken, sobald es uns irgendwo gefiel, blieben wir erstmal eine Weile hängen. Der Höhepunkt des Hängenbleibens in Thailand war dann Pai, aber dazu später mehr. In Australien ging es uns ähnlich, mehrere Wochen in Sydney, eine in Melbourne. In Neuseeland fiel uns das Vagabundendasein leichter, dank gemietetem Camper und der räumlichen Nähe, die es einem leicht macht, schnell von einem Highlight zum nächsten zu fahren. Aber auch dort hatten wir unser schönstes Erlebnis, als wir nicht mehr schnell weiterfuhren, sondern an einem Ort hängen geblieben sind.

So hat sich das letztlich immer bei uns dargestellt: viele Pläne, aber sobald es uns irgendwo gefallen hat blieben wir einfach, so lange es ging. Für uns war das immer wichtig, um das vorherrschende Lebensgefühl besser zu verstehen oder Gespräche mit Leuten über das übliche “Wo kommst du her, wo gehst du hin” hinaus zu führen. Und wir haben schon früh festgestellt, dass uns das mehr Wert ist als ein weiteres Foto von einer Sehenswürdigkeit.

Wie wir in Neuseeland zu einem unglaublichen Erlebnis mit Delfinen kamen, als wir endlich einen Gang runter schalteten

Wir waren 2007 für zwei Monate in Neuseeland und müssen zugeben, dass wir dort mit unserem Camper nicht unbedingt dem Motto “Slow Travel“ folgten. Wir haben in knapp vier Wochen die Nordinsel abgefahren und in etwa der gleichen Zeit die Südinsel. Dabei haben wir recht viele Punkte auf der Liste abgehakt und sind oft nur ein oder zwei Nächte an einem Ort verweilt. Es war schön und oft auch atemberaubend, aber die Quintessenz war und ist, dass wir unbedingt nochmal hin möchten, um mehr Zeit an den schönsten Orten zu verbringen – und davon gibt es in Neuseeland wirklich viele.

Die Liste fertig abgehakt – es folgte die erste Pause

Wie es das Schicksal jedoch wollte, kamen wir gerade auf der Südinsel sehr schnell voran, das Wetter war nämlich immer sonnig und so hatten wir es eigentlich nie nötig, mehrere Nächte an einem Ort zu bleiben, um die jeweilige Attraktion im schönsten Licht zu sehen oder den Berg erklimmen zu können. Zum Schluss hatten wir dann fast eine Woche vor unserer Planung Kaikoura erreicht, und haben uns dort an einem traumhaften Campingplatz niedergelassen. So richtig zu tun gab es nicht viel allerdings wurden im Ort selbst Attraktionen wie “Schwimmen mit Seehunden”, “Schwimmen mit Delfinen” und “Whale watching” angeboten. Für nicht gerade wenig Geld versteht sich. Da wir uns nur für eines Entscheiden konnten und wollten, wählten wir das “Schwimmen mit Seehunden”, da es auch die größte Wahrscheinlichkeit hatte, Erfolg zu haben. Dieses Erlebnis war durchaus toll, allerdings wollten wir es dann auch dabei belassen. Den Rest der Zeit gönnten wir uns eine Zeit der Erholung auf unserem Campingplatz etwas abseits der Stadt, mussten wir doch auch die geballten Eindrücke der vergangenen 7 Wochen erst einmal verarbeiten.

Am vorletzten Tag dieses ungeplant langen Aufenthalts geschah es dann: in der großen Bucht erschien plötzlich eine riesige Delfinschule, die ca. 500m entfernt vom Strand ein wahres Schauspiel aufführte. Überall sprangen Delfine hoch in die Luft und platschten zurück ins Meer. Wir schauten fasziniert eine ganze Weile zu und fassten dann den Mut, raus zu schwimmen.

Ab ins Meer – das heißt schon was, wenn man sonst Angst vor (fast) allen Fischen hat

Der Campingplatzbetreiber borgte uns sofort zwei Bodyboards und eine Taucherbrille und ab ging es in die recht schroffe Brandung. Es dauerte ca. eine halbe Stunde, bis wir auf Höhe der Delfine waren – aber in dieser Zeit hatte sich die Gruppe verzogen und war nun einen halben Kilometer weiter draußen im Meer, längst außerhalb der Bucht. Wir waren traurig und wollten gerade zurück als wir bemerkten, dass die Delfinschule umdrehte und schnurstracks auf uns zukam. Wenige Minuten später waren wir umringt von etlichen (hunderten) Delfinen, wo man hinsah waren diese faszinierenden Akrobaten der Meere. Sie sprangen über uns hinweg, tauchten unter uns herum und kamen oft bis auf Armlänge zu uns heran, um dann doch im letzten Moment abzudrehen.

Es waren vermutlich nur wenige Minuten, dann ließen uns die Delfine zurück und wir machten uns völlig euphorisiert auf den Rückweg zum Strand. Und da gab es dann die nächste Überraschung: eine andere Besucherin des Campingplatzes hatte uns gefilmt. In einer Zeit, in der noch nicht jeder ein iPhone zum Filmen parat hatte, bekamen wir ein Video. Das war vielleicht ein Ding. Da es so weit draußen war kann man nicht so viel erkennen, aber wir haben ein tolles Andenken. Wir sind die zwei Punkte am Anfang links im Bild. Unsere Filmerin kommentiert auch das Video, meine absolute Lieblingsszene ist als sie sagt: “Stell dir vor das wären alles Haie!” Tolle Vorstellung, ja. Aber seht und hört selbst:

https://youtu.be/kAcx1IRet7A

So kam es also, dass wir in der entspanntesten und am wenigsten geplanten Phase von acht Wochen Neuseeland unser schönstes Erlebnis hatten. Das haben wir natürlich damals auch schon in unserem Blog beschrieben. Das Hochgefühl danach war noch einmal um einiges größer als bei dem geführten Ausflug mit den Seehunden. Denn dieses Erlebnis haben wir uns selbst erarbeitet, es hat nichts gekostet und es hat keiner ausser uns genau so erlebt, es war unser Moment und das ist ein sehr einzigartiges Gefühl, dass wir auch noch heute 10 Jahre später intensiv spüren.

Wie wir durch Verweilen an einem Ort unsere neue Heimat in Thailand fanden

Wie regelmäßige Leser unseres Blogs ja wissen, leben wir seit Jahren immer wieder und seit letztem Jahr noch etwas permanenter in Pai, einem kleinen Ort im hohen Norden Thailands.

Kennengelernt haben wir Pai bei unserem ersten Thailand Aufenthalt 2006 und es verschlug uns recht zufällig in diese Ecke – quasi ein weiterer Punkt auf einer vagen To Do Liste. Es war auch nicht gerade Liebe auf den ersten Blick, aber als wir dann unsere erste Unterkunft bezogen hatten und uns entspannten, fing unsere Liebe zu diesem Ort an. Wir lernten Menschen kennen, die wir 10 Jahre später zu unseren engsten Freunden zählen und wir blieben immer länger.

Aus Tagen wurden Wochen, Monate und Jahre

Beim ersten Mal waren zwei Nächte geplant, es wurde letztlich 10, und auch das nur, weil wir einen Flug hatten, den wir nicht ändern konnten. 4 Monate später kamen wir zurück und blieben schon für fast 2 Monate. Im darauffolgenden Winter waren es dann schon 4 Monate und so weiter.

Seit der Geburt unseres Sohnes 2011 hat sich die Verweilzeit noch erhöht und wir bezeichnen Pai inzwischen als unser Zuhause, unser Sohn hat schon mehr als ein Jahr seiner 4 Lebensjahre hier verbracht, Tendenz steigend.

Und trotz allem hat das Leben in Pai auch immer noch etwas von einer Reise, denn vieles ist nach all den Jahren noch immer umständlich oder fremd, es gibt immer wieder viel Neues zu lernen und erlernen, sei es im Umgang mit einer anderen Kultur oder der Begegnung mit neuen Tieren und Pflanzen. Langweilig ist es uns hier eigentlich noch nie gewesen.

Bilder von unserem Zuhause in Pai 2015 / 2016

Die Liste in Pai haben wir noch immer nicht abgearbeitet

Wenn es jedoch um To Do Listen geht ist Pai für uns das perfekte Beispiel, wie sehr man sich in einen Ort verlieben kann, ohne die Attraktionen abzuhaken. Wir waren bisher gerade einmal an einem Wasserfall, wir haben 6 Jahre gebraucht, um es zu den Hot Springs zu schaffen und auf Elefanten sind wir noch immer nicht geritten – das werden wir auch sicherlich nie tun, aber das ist ein anderes Thema.

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Zur Zeit reisen wir im Schneckentempo – auch mit Kind

Auch wenn wir derzeit ziemlich “Slow” Reisen, in dem wir erstmal unsere Zelte in Pai aufgeschlagen haben, so wird das sicher nicht unsere letzte Station sein. Wobei selbst nach all den Jahren in Thailand das Leben in einem “fremden” Land so einige Überraschungen parat hält, die uns manchmal so vorkommen, als seien wir zum ersten Mal auf Reisen in einem Land. Was das so sein kann, das haben wir zum Beispiel in diesem Artikel beschrieben.

Es gibt noch einiges für uns zu entdecken, allerdings sind wir uns sicher, dass es immer langsamer und nicht immer schneller passieren wird. Wir haben noch nicht die Welt auf einem Segelschiff oder mit dem Fahrrad umrundet und wir werden das vermutlich auch nie machen. Wir sind jedoch von Anfang an in unserem Tempo gereist. Wo es uns gefallen hat, sind wir geblieben und wenn es uns weiterzog dann ging es ein eher kleines Stück weiter.

Inzwischen mit Kind erleben wir Reisen auch noch einmal neu. Vieles ist anders und muss auch manchmal etwas besser organisiert werden. Was einem aber Kinder definitiv vorleben können ist die Welt von allen Blickwinkeln aus zu betrachten und auch scheinbar “unwichtige Dinge” ganz genau unter die Lupe zu nehmen – was der junge Mann alles für unglaublich tolle Steine findet (zumindest in seinen Augen sind sie das). In diesem Sinne werden wir beim nächsten Land ganz sicher unseren Sohn das Tempo bestimmen lassen. Somit wäre dann auch schon für die nächste Generation “Slow Traveler” gesorgt.

Mit diesen 5 Tipps erlebt ihr eine entspanntere Autofahrt mit Kind!

Wir haben unseren Visarun mal wieder gut überstanden. Nicht zuletzt auch, da wir es langsam haben angehen lassen und auch einfach schon Erfahrung mit solchen Trips haben. Es soll zwar Menschen geben, die den gleichen Weg in einem Tag bewältigen, da wir jedoch mit Kind unterwegs sind, haben wir es in drei Etappen unterteilt.Nur vorweg Erklärung für alle die sich nicht so gut mit den Visamodalitäten auskennen. Wir haben ein legales Triple Entry Visum, bei jeder Einreise dürfen wir mit Verlängerung 90 Tage im Land bleiben. Allerdings ist es trotzdem so, dass wir alle 3 Monate aus dem Land aus- und wieder einreisen müssen und da für uns nun 3 Monate um waren, hiess es: Einmal ausreisen bitte!

Unser 3 Tages Trip nach Burma und zurück

Am ersten Tag sind wir von Pai bis nach Chiang Rai gefahren, haben Liam am Nachmittag in einem Shoppingcenter sich austoben lassen und unserem Auto neue Reifen gegönnt. Dann sind wir in ein Hotel gegenüber der Mall gefallen und haben einen entspannten Abend verbracht.

Am 2. Tag ging es weiter nach Mae Sai, über die Grenze nach Burma. Dort haben wir pro Person 500 Baht (ca. 12 €) gezahlt und sind danach wieder die 20 Meter zurückgelaufen und nach Thailand eingereist. Damit wurde unser 2. Teil des Visums aktiviert.

Auf dem Weg zurück zum Auto hat Liam noch eine Angel bekommen und wir sind den ganzen Weg zurück nach Chiang Mai gefahren. Auf dem Weg haben wir mittags bei einem schönen Restaurant und Kaffee namens Doi Chang Kaffee gehalten. Es gehört der gleichnamigen Kaffeerösterei und man kann die vielen Kaffeebohnen bestaunen die auf dem Gelände zum trocknen ausgelegt sind. Außerdem gibt es einen kleinen Teich und einfach Platz für ein Kind zum rumlaufen. Das Essen ist ganz in Ordnung und der Kaffee sehr gut. Außerdem durfte Liam gleich mal seine neue Angel ausprobieren, wenn auch ohne Köder.

Am Nachmittag waren wir in Chiang Mai und haben uns dagegen entschieden weiter bis nach Pai zu fahren. Hauptgrund war, dass wir alle nicht mehr sitzen konnten und wir befürchteten, dass unsere Laune sonst in den Keller rutschen würde. Außerdem wollten wir das Auto einmal durchchecken lassen und haben dafür einen Termin vereinbart. Unsere Rückfahrkamera hat auch etwas gesponnen und während wir bei dem Händler auf einen Kulanz Austausch warteten konnte Liam 20 Minuten auf einer Hüpfburg die Beine bewegen. Danach ging es zum Abendessen und in ein Hotel für die Nacht.

Während Chris am Morgen von Tag 3 zur Autowerkstatt gefahren ist, haben Liam und ich uns die Zeit im Hotel vertrieben. Nach einem Mittagessen ging es dann nach Pai. Glücklicherweise ist Liam kurz vor Beginn der unzähligen Kurven eingeschlafen und wir sind die Strecke ohne Probleme durchgefahren. Erst die letzte halbe Stunde war er wieder wach.

Auf unserem Trip haben wir 800 km zurückgelegt, festgestellt, dass der Reisepass unseres Sohnes nur noch eine freie Seite aufweist ( obwohl noch 3 Jahre gültig) und dass wir trotz schmerzenden Popos sehr froh sind um unser eigenes Auto. Denn die ganze Strecke in einem Minibus mit organisierten Pausen ist mit Kind an Bord sicherlich nicht sehr entspannend.

Wie haben wir das nun gemacht, mit einem 4-jährigen so lange Auto zu fahren?

Es gibt 2 Dinge die Liam im Alltag stark rationiert werden, das iPad und Süßigkeiten. Und genau das sind unsere Trumpfkarten beim Autofahren. Denn so eine Fahrt ist anstrengend und auch wir benötigen besondere Aufmunterungen. Deshalb bekommt auch unser Sohn welche. Natürlich nicht maßlos, allerdings immer mal wieder einen Keks, als Nachtisch ein Eis und wenn die Strecke gerade keine Kurven hatte durfte er auf dem iPad einen Film anschauen. Da jedoch 70% des Weges stark kurvig war, haben wir für Liam auch Hörbücher mitgenommen die ihn in diesen Momenten auch gut abgelenkt haben. Am liebsten hört er gerade Pippi Langstrumpf.
Die dritte Trumpfkarte war unser Tiptoi Weltatlas*, das er sehr gerne hat und mit dem er sich gerade lange am Stück beschäftigen kann.

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Wir weisen darauf hin, dass sich hier angezeigte Preise inzwischen geändert haben können. Alle Angaben ohne Gewähr.

Thailand macht es einem auch schön einfach Kinder nach einer Fahrt extra zu verwöhnen, da es an jeder Ecke eine besondere Attraktion gibt. So konnten wir Liam jeden Abend ca. 1 Stunde in einem Kinderparadies die Möglichkeit geben sich auszutoben. Sei es eine Hüpfburg oder ein Bällebad mit Rutsche. Das hat ihm auf jeden Fall dabei geholfen, mit uns zu kooperieren.

Was macht nun den Unterschied aus, zwischen einer gelungenen Autofahrt mit Kind und einer misslungenen? Nachfolgend haben wir noch einmal unsere wichtigsten Punkte für euch zusammengeschrieben.

Unsere 5 Tipps zu einer gelungenen Autofahrt mit Kind

  1. Besondere Spielsachen wie iPad, Filme schauen oder Hörbücher anhören. Ach ja, andere Familien andere Ansätze. Die Vagabondfamily hat ein Smartphone Verbot während langer Fahrten, damit man die Zeit miteinander besser nutzen kann. Ganz große Kunst, wir verneigen uns!
  2. Immer mal wieder ein Bonbon oder ein Keks hält einfach die Laune hoch – Ernährungsprinzipien werden bei anderen Gelegenheiten durchgeboxt.
  3. Wir halten nur zu Essens- oder Klo-Zeiten. Das vermeidet ständiges Fragen nach einer Pause.
  4. Nach dem Trip oder am Abend etwas besonderes bieten. Lieblingsessen, oder ein Spielparadies- / Spielplatzbesuch.
  5. Vor und nach der Fahrt bewusst mit dem Kind spielen und auf seine Wünsche eingehen. Zum Beispiel durfte Liam am 1. Abend auch ganz lange unter der tollen heißen Dusche stehen und Wasser spielen ohne die üblichen Sprüche von uns, es sei nun genug oder Wasserverschwendung oder Zeit fürs Bett. Und zum Frühstück konnte er nach belieben Schokomuesli essen, was es sonst auch fast nie gibt.

Wenn bei euch das nächste mal eine längere Autofahrt ansteht, dann denkt an unsere Tipps und berichtet uns ob sie euch geholfen haben.

Wer demnächst mit dem Flugzeug verreist, für den haben wir diese 16 Tipps auf Lager.

Und jetzt noch ein paar Fotos von unserem Trip.

Rauchsaison in Thailand – eine ganze Region erstickt im Rauch

Thailand und schlechte Luft? Immer noch sehen wir meist ungläubige Gesichter wenn wir davon abraten im März und April Nordthailand zu besuchen. Leider ist es noch nicht verbreitet genug, das Wissen über die zusätzlichen Jahreszeit, die Rauchzeit in Thailand. Fakt ist aber, sobald es einige Wochen trocken ist geht es los. Die Rauchsäulen steigen aus dem Dschungel hoch, die Luft wird dicker, meine Kontaktlinsen bleiben nicht mehr in den Augen. Wir haben alle eine verstopfte Nase und Husten. Plötzlich haben die Menschen um uns rum “Allergien” und die Berge gegenüber verschwinden langsam aus dem Sichtfeld. Nachts sieht man nach und nach immer mehr Feuerschneißen, die zwar sehr beeindruckend wirken, leider aber keine gute Auswirkung auf uns haben. Warum ist das nun so? Warum wird das Brennen nicht gestoppt und wer ist dafür verantwortlich?

Anders als in Deutschland wird in Thailand ganzjährig der Müll und störendes Gras verbrannt. Das ist aber leider nicht alles.

Update vom 11.1.2016: Es gibt auf Vimeo eine sehr informative Dokumentation über den ganzen Sachverhalt. Besonder das Pyrolyseverfahren wird dabei sehr gut dargestellt!

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Weitere Informationen

Wann wird der Rauch zum Problem?

Ab Februar wird die sonst so klare Luft nördlich von Bangkok immer schlechter. Negativer Höhepunkt ist normalerweise Ende März und Anfang April, wenn man auf Nummer sicher gehen möchte, muss mann März und April als Reisemonate streichen.

Was wird verbrannt und wie entsteht der Rauch?

Man kann die Situation in erster Linie auf die folgenden Auslöser zurückführen:

1. Landwirtschaftliche Flächen: Abbrennen vor der neuen Aussaat

Asche als Düngemittel hat nicht nur in Thailand eine lange Tradition. Die Tatsache, dass es aus heutiger Sicht sinnvollere Methoden gibt, die vor allem langfristig die Erträge durch nahrhaften Boden verbessern, spielt eine untergeordnete Rolle. Einer der Gründe ist, dass im ländlichen Thailand viele Tätigkeiten noch händisch ausgeführt werden, schwere und große Maschinen sind aus Kostengründen oftmals nicht vorhanden und das wellige Terrain erschwert den Einsatz von Maschinen. Unter diesen Umständen liegt ein Abbrennen der Erntereste nahe, unterpflügen oder kompostieren sind wesentlich arbeits- und zeitaufwendiger. Zumindest kurzfristig betrachtet.

Hinzu kommt die Brandrodung von Waldflächen zur Erschließung neuer Anbauflächen, vor allem zum Maisanbau im großen Stil.

2. Dschungel: Abbrennen des Unterholzes und des losen Blattwerks

Der Dschungel wird von vielen Menschen noch regelmäßig genutzt, sei es nur zum Durchgehen oder zum Ernten von Pilzen und anderen Pflanzen. Zum Ende der Trockenzeit sammeln sich auf dem Waldboden 1 Meter und höhere Barrieren aus heruntergefallen Blättern und Ästen. Um die bessere Nutzbarkeit des Dschungels zu erhalten, wird dieser Unrat abgebrannt und mit ihm natürlich auch Jungpflanzen und viele Tiere. Die großen Harthölzer wie z. B. Teak tragen kaum Schaden davon und aus der Asche kann schon bald wieder so mancher seltene Pilz oder ein beliebtes Kraut geerntet werden. Besonder wichtig in diesem Zusammenhang ist ein Pilz mit dem Namen Astraeus hygrometricus, der vielen Familien einen Großteil des Jahreseinkommens beschert. Dieser wächst nach den ersten Regenfällen und in einem “sauberen” Wald lässt er sich natürlich leichter finden.

Manche behaupten auch, dass die Bewohner den Waldboden einfach so aufräumen möchten – der Ästhetik wegen.

3. Straßenverkehr und Abfallverwertung

In vielen Gegenden Thailands ist die Verbrennung von Gartenabfällen, Holz und normalem Haushaltsmüll noch sehr weit verbreitet. Man kann aber davon ausgehen, dass dieser Faktor eine untergeordnete Rolle darstellt was die extreme Luftverschmutzung zu dieser Jahreszeit anbelangt. Müll wird ganzjährig verbrannt ohne die Folgen extremer Luftverschmutzung, es trägt aber sicherlich auch einen Teil zur Gesamtsituation bei.

Auch der normale Straßenverkehr vor allem in Form von unzähligen Motorrädern und rußenden Lastwagen hat natürlich einen Anteil an der schlechten Luft. Wenn man sich allerdings die Situation in einem Bergdorf wie Pai ansieht ohne viel Verkehr und weit entfernt von großen Städten oder Industrie wird schnell klar: die Hauptursachen sind in den ersten beiden Punkten zu suchen.

Es handelt sich nicht nur um ein nationales Problem

Das Problem der Luftverschmutzung betrifft nicht nur Thailand, sondern auch die benachbarten Staaten Myanmar, Laos und teilweise Vietnam. Gerade in Nordthailand lässt sich der Verursacher gar nicht klar definieren, da der Rauch je nach Windrichtung auch von Laos oder Myanmar kommen kann. Selbst wenn Thailand die Brände also in den Griff bekäme, ein Ende der Misere wäre das noch nicht, eine Verbesserung aber zweifelsohne.

Wie schlimm ist es tatsächlich?

Alleine die Schlangen von erkrankten Menschen vor den Krankenhäusern in Chiang Mai sind Beleg für die gesundheitlichen Auswirkungen. Die langfristigen Folgen sind relativ schwer zu beziffern aufgrund ungenauer Datenbestände und vieler Einflussfaktoren auf Lungenerkrankungen wie normalem Rauchen.

Unsere persönliche Meinung ist, dass der Rauch extrem starke Auswirkungen auf die Lebensqualität hat. Aber die Meinungen zur Luftverschmutzung gehen weit auseinander. Viele reden die Situation schön, frei nach dem Motto: eine Zigarette ist viel schlimmer als der Rauch. Andere bestreiten die Luftverschmutzung sogar, was aber angesichts messbarer Feinstaubwerte und der verringerten Sichtweite absurd erscheint. Auf diese beiden Umstände wollen wir etwas näher eingehen.

Sichtbarer Rauch – verschwundene Berge

Die folgenden beiden Fotos sind innerhalb von ca. fünf Monaten entstanden, selber Ort und selbe Blickrichtung, nur die Tageszeit war eine andere, das ist aber für den Vergleich nicht relevant. Man sieht deutlich, dass man auf dem zweiten Foto gar nichts mehr sieht. Und dabei handelt es sich nicht um geheimnisvollen Morgennebel, es blieb den ganzen Tag so. Man kann normalerweise sogar direkt in die Sonne schauen bei eigentlich wolkenfreiem Himmel.

Rauch in Pai - Vorher und Nachher
Pai, Thailand. Zwei Fotos mit 5 Monaten Abstand. Dicker Rauch hängt über dem Tal und die Berge sind nicht zu sehen

Interessant ist in diesem Jahr folgende Beobachtung: es gab in der letzten März Woche starke Regenfälle, dadurch wird die Luft eigentlich wieder klar und die Feinstaubbelastung geht zurück. Allerdings kam dieser Regen etwas zu früh, kaum war alles abgetrocknet gingen die Brände von vorne los und 10 Tage nach dem Regen sind die Feinstaubwerte wieder oben, begünstigt durch starke Winde und die aktuelle Hitze von ca. 35-40 Grad.

Der PM10 Feinstaubwert als Indikator

Um die Luftverschmutzung messbar und vergleichbar zu machen kann man sich des Feinstaubwerts PM10 bedienen. Der PM10 misst das Vorkommen von Staubpartikeln mit einem aerodynamischen Durchmesser von unter 10 µm, der Grenzwert in der EU liegt bei 50 µg/m³. Dieser darf nur 7 Mal pro Jahr überschritten werden, dann müssen entsprechende Maßnahmen eingeleitet werden.

Wir haben in den vergangenen Jahren in Thailand immer wieder Spitzenwerte von bis zu 500 µg/m³ gefunden, teilweise liegen die Werte über mehrere Wochen zwischen 200 und 300 µg/m³, und zwar flächendeckend für Nordthailand.

Selbst wenn man davon ausgeht, dass der EU Wert bewusst sehr niedrig angesetzt ist – es dürfte klar sein, dass der 5-10 fache Wert ungesund ist. Aktuelle Werte kann man auf der Website Air4Thai anschauen, diese ist auch auf Englisch verfügbar sowie auf der AQICN Website.

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Was kann man dagegen machen?

Sobald die Werte über ca. 100 steigen sollte man sich darauf entsprechend einstellen und handeln. Alle großen Supermärkte verkaufen Schutzmasken mit austauschbarem Partikelfilter, die vor allem bei Motorradfahrern Anwendung finden. Viele Leute tragen auch einfachen Papier Mundschutz, mehr als einen Placebo Effekt bewirken diese aber nicht.

Sport im Freien wird zur Qual, wer es sich leisten kann sitzt den ganzen Tag in klimatisierten Räumen. Allerdings sollte man die Klimaanlage auch mit einem Staubfilter versehen, sonst bläst man sich den Dreck direkt in den Raum. Wenn man keine Klimaanlage hat kann man den Wohnraum noch mit einem Luftfilter reinigen. Das erfordert aber einen relativ luftdichten Bau, was bei Holz- und Bambuskonstruktionen ein Ding der Unmöglichkeit ist.

Wenn man ehrlich ist und seine Tage nicht in hermetisch versiegelten Räumen verbringen möchte, gibt es nur eine wirkliche Lösung: nichts wie weg von hier. Wir waren 2015 für ca. fünf Wochen auf Koh Chang im Süden und haben Rauch gegen frische Meeresluft eingetauscht.

Wann verschwindet der Rauch?

Normalerweise löst sich das Problem wie von Zauberhand mit dem ersten Regen zum Ende der Trockenzeit im April. Diesen gab es 2015 zwar bereits wie oben beschrieben, offensichtlich kam dieser aber zu früh. In der Regel hält sich der Rauch bis Mitte oder Ende April, dann kommen die ersten richtigen Regenfälle und es ist bis dahin auch alles abgebrannt was abgebrannt werden soll. Die Luft ist wieder klar und man hat für ca. 10 Monate Ruhe.

Aussichten für die Zukunft

Die Aussichten sind eher schlecht. Die Hintergründe sind vielschichtig und die Vorgehensweise kann als Tradition bezeichnet werden. Was das Abbrennen des Dschungels anbelangt berufen sich die Verursacher der Brände auf Jahrzehnte oder sogar Jahrhunderte alte Methoden, quasi als Gewohnheitsrecht. Und selbst wenn man die Verursacher zur Rechenschaft ziehen möchte, einen ortskundigen Brandstifter im Dschungel zu finden, es gibt leichtere Aufgaben für die Ordnungsbehörden. Im Bezug auf das Abbrennen der Felder wäre die Umsetzung von Verboten einfacher, aber auch hier tut sich sehr wenig.

Am ehesten sind Fortschritte bei der Müllverbrennung zu erkennen, was durch eine Verbesserung der öffentlichen Müllverwertung erreicht werden konnte.

Aber es gibt auch gute neue Ansätze. In einem Artikel auf www.chiangmaicitylife.com ist von mehreren sehr interessanten Ansätzen die Rede:

Man soll die Hoffnung ja nicht aufgeben. Vielleicht ändert sich ja doch noch etwas in den nächsten Jahren!

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