Unser Sohn, der kleine (große) Weltenbummler

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Unser jüngstes Familienmitglied ist zwar erst 4,5 Jahre alt, aber in so mancher Hinsicht schon ein sehr erfahrener Traveller. Woran man das erkennt? Das wollen wir euch gerne erzählen, natürlich mit dem ein oder anderen Augenzwinkern. Zum Abschluss gibt es dann noch ein paar Informationen zum Reisepass und Kinderreisepass!

Beweisstück Nummer 1: Flaggen sind ja sowas von interessant!

Schon seit mehr als einem Jahr ist Liam fasziniert von den verschiedenen Landesflaggen, das war schon in Deutschland so, aber da in Thailand die Flaggen des Landes, des Königs, der Königin und viele andere mehr sehr präsent sind, wird seine Leidenschaft weiter gefördert. Kürzlich bekam er dann bei unserer lokalen Milchfarm kleine Zahnstocher-Flaggen geschenkt, seitdem kennen wir wieder einige mehr. Und ja, auch ich lerne ständig dazu, oder kennt ihr etwa alle Landesflaggen? So kommt es also, dass wir fast täglich über verschiedene Länder reden, welche Sprache man da spricht und wo dieses Land auf der Welt ist. Ich denke es ist bald Zeit für eine Weltkarte an der Wand, um das besser zu verdeutlichen.

Beweisstück Nummer 2: Eine lange Liste von Fahrzeugen, die er bereits gefahren ist

Versuchen wir es mal mit einer vollständigen Auflistung:

  • In München ist er schon viel Bus, TramS-Bahn, U-Bahn, Auto, Lieferwagen und vor allem Rikscha gefahren. Einen Fahrradanhänger kennt unser Kind nicht von innen, eine Rikscha ist aber selbstverständlich für ihn. Das ist kein Wunder, wenn zwei davon in der Garage stehen. 
  • Gabelstapler durfte er in der Großmarkthalle in München schon einige Male mitfahren und sogar schon bei der Bedienung helfen!
  • Mit seinem Fahrrad macht er die Gegend schon unsicher seit er 2,5 Jahre alt ist, darum haben wir es sogar mitgenommen nach Thailand.
  • Auf einem Motorroller in Thailand fühlt er sich sehr wohl, bislang sitzt er auf einem Kindersitz zwischen Lenker und Fahrer, dafür ist er aber langsam zu groß.
  • Er ist ein großer Liebhaber von TukTuks und Songtheaws. Das sind die überdachten Pickups in Thailand, mit je einer Sitzbank auf jeder Seite, “Song” heißt nämlich 2 und “Theaw” ist eine Bank. Er mag es aber auch Taxi zu fahren, zumal wir dann endlich alle im Auto auf der Rücksitzbank zusammensitzen können.
  • Auch auf dem Wasser waren wir schon auf einigen Gefährten. Speedbote mag er sehr, aber nicht zu lang am Stück. Ruderboote und Tretboote sind fast zu langweilig, seit er ein Bambusfloß auf dem Teich neben unserem Haus steuern durfte.
  • Flugzeuge hat er schon in allen möglichen Größen kennengelernt. Das kleinste war eine 18 Mann Maschine von Chiang Mai nach Pai, die größte ein A380. Ingesamt hat er schon rund 25 Flüge erfolgreich und ohne jegliche Dramen überstanden, von 25 Minuten bis 11 Stunden!
  • In Kuala Lumpur bestiegen wir so etwas wie eine langsame Achterbahn, vom Tempo her eher eine Geisterbahn. In die gleiche Kategorie gehören all die Bimmelbahnen in Chiang Mai und München sowie Karusselle und andere Fahrgeschäfte auf Jahrmärkten. Ach ja, im Kettenkarusell wird ihm leider schlecht, und der Mama auch. Sein Highlight auf Jahrmärkten sind Autoscooter!
  • Hinzu kommen noch einige Gondelfahrten und Sommerrodelbahnen.

Für sein Alter ist das eine ganz schöne Liste finde ich. Zu seinem Leidwesen konnte er noch nie in einem dieser Flughafen-Elektroautos und Golfcarts fahren – kommt schon noch. Diesen Sommer in München kommen wir wohl auch um die herbeigesehnte Pferdekutschfahrt nicht mehr herum. 

Man kann ihn durchaus als zweiradsüchtig bezeichnen und da kam das folgende Video gerade Recht – leider ist das Gefährt etwas zu teuer, sonst hätten wir uns wohl schnell eins besorgt!

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Weitere Informationen

Beweisstück Nummer 3: Fantasiegeschichten in zwei Sprachen!

Unser Kind war schon immer ein großer Redner. Seit die ersten Töne seinen Mund verlassen haben, ist er nicht mehr ruhig zu bekommen. Hat ihm anfangs im Englischen der Wortschatz noch gefehlt, um seiner Leidenschaft auch in dieser Sprache zu fröhnen, so ist er nun soweit. Die sich immer wieder verändernden und sehr blumigen Geschichten, die seinem Kopf entspringen, kann er nun auch auf Englisch zum Besten geben. Unsere Freunde, die dies bisher so nicht erleben konnten, kommen nun aus dem Staunen über seine Fantasie nicht mehr heraus. Schon so mancher wollte eigentlich nur „Hallo“ sagen und saß nach einer halben Stunde immer noch bei Liam am Boden, um das Ende der Geschichte abzuwarten. Wehe dem, der es hier eilig hat. Beim Singen wird er gerne auch mal zweisprachig, wenn ihm der Text nicht mehr einfällt oder er Lust auf etwas Neues hat. Wobei die zweite Sprache auch nicht Englisch sein muss, nennen wir es mal “Fantasisch” mit Anlehnung an Klingonisch.

Beweisstück Nummer 4: Der Unterschied zwischen Städten, Ländern und Kontinenten

Dank der Flaggen und der verschiedenen Länder, die wir bereisen, ist sich Liam darüber im Klaren, dass es da noch mehr gibt als das eine Land indem er sich aktuell aufhält. Derzeit versucht er die Unterschiede zwischen Städten, Ländern und Kontinenten zu verstehen. Manchmal hat er es schon sehr gut drauf und andermal ist alles ein einziges großes Durcheinander. Nun kennt er auch schon 3 Währungen (Baht, Ringgit und Euro) und hat neulich erklärt, er bräuchte auch 3 verschiedene Geldbeutel um nicht durcheinander zu kommen. Na das kann ja noch was werden, als nächstes möchte er wohl auch sein Taschengeld in drei Währungen ausgezahlt bekommen.

Beweisstück Nummer 5: Er bemerkt die Auswirkungen der Zeitverschiebung

“Können wir Oma und Opa anrufen?” Gerne entsprechen wir diesem Wunsch und die Großeltern freuen sich ja auch immer sehr. Wenn er den Wunsch allerdings um 9 Uhr morgens nach Thailändischer Zeit äußert müssen wir ihm doch mal widersprechen, denn bei aller Liebe freuen sich die Großeltern in der Regel nicht über einen Anruf um 4 Uhr morgens. Und so kam es, dass er inzwischen ganz gut die Unterschiede erkennt. Er weiß, dass es in Deutschland mitten in der Nacht ist, wenn wir beim Frühstück sitzen. Oder es Mittag in Deutschland ist, wenn bei uns die Sonne gerade untergeht.

Beweisstück Nummer 6: Mit 4 Jahren benötigt er einen neuen Reisepass, da der alte voll ist

Der ultimative Beweis und eigentliche Anlass dieses Artikels. Als wir in Thailand unseren letzten Teil des Visums aktivieren wollten, fiel uns auf, dass unser Kind ja kaum mehr Platz in seinem Pass hat. Nur noch eine halbe Seite blieb übrig und etwas Zwischenraum auf den Seiten davor – na wer denkt denn auch an sowas? Obwohl die Kinderreisepässe nur 12 Seiten statt 32 haben, ist das ja schon irgendwie etwas Besonderes. Die folgenden 4 Stempel habe ich mit viel Lächeln und Bitten auf die verbleibenden Zwischenräume verteilen können. Es ist zwar kein Problem, bei einer deutschen Botschaft in Thailand einen neuen Pass für Liam zu beantragen, billiger bekommt man diesen aber in Deutschland und darum warten wir bis in ein paar Wochen.

Allgemeine Informationen zum Kinderreisepass und dem “normalen” Pass

Wir wussten vor dem überquellenden Reisepass unseres Sohnes gar nicht, dass es auch für Kinder die Option gegeben hätte, einen “normalen” Reisepass zu beantragen. Die Hauptunterschiede sind:

  • nicht maschinenlesbar, da kein RFID Chip mit den gespeicherten Daten integriert ist. Das ist fast egal – es sei denn, man möchte in die USA, dann braucht man einen “richtigen” Pass.
  • die Erstellung erfolgt nicht in der Bundesdruckerei sondern in der Ausgabestelle, was zu kürzeren Bearbeitungszeiten führt.
  • Der Kinderpass ist wesentlich billiger als der reguläre Pass und kostet nur 13 €, die Verlängerung mit neuem Foto kostet 6 €. Der normale Reisepass kostet z. Z. 37,50 für Kinder. Er ist auch nur 6 Jahre gültig und das Foto kann nicht aktualisiert werden.

Der Kinderreisepass ist ab Ausstellung 6 Jahre gültig und kann um 6 Jahre verlängert werden. Die Gültigkeit erlischt spätestens mit dem 12. Geburtstag. Ab 24 Jahren kostet der Pass 59 € mit 32 Seiten und 81 € mit 48 Seiten, was bei dann 10 Jahren Gültigkeit durchaus sinnvoll erscheint.

Das Foto kann für 6 Euro mit einem aktuellen überklebt werden, um die Erkennbarkeit des Kindes zu gewährleisten – was bei einem Foto aus der Säuglingszeit wohl eher schwer ist und eventuell zu Problemen bei Grenzkontrollen führen kann. Wir hatten jedoch bisher nur einmal ein Problem bei der Passkontrolle, Liam ist jetzt 4,5 und auf dem Foto ist er 10 Monate. Jetzt ratet mal, wann es einen blöden Spruch wegen dem nicht aktuellen Foto gab? Bei der Wiedereinreise nach Deutschland mit knapp 3,5 Jahren. Wo auch sonst…

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