In den vergangenen 10 Jahren unseres Reisens hatten wir sehr viele “besondere” Momente und doch waren einige davon noch eindrucksvoller und einprägsamer als andere. Einer der atemberaubendsten Plätze, an denen wir je waren, ist die Spirit Bay auf der Nordinsel Neuseelands. Wir waren damals noch ganz am Anfang unseres Neuseeland Abenteuers und haben erst im Nachhinein verstanden, an was für einem mystischen und energievollen Ort wir uns dort befanden.
Inhaltsverzeichnis
Auf unserer ersten großen Reise ging es nach Aufenthalten in Thailand und Australien für 2 Monate nach Neuseeland. Wir mieteten uns einen kleinen Camper und fuhren quer über die Nord- und Südinsel. Es war eine traumhafte Zeit, an die wir uns noch heute gerne zurückerinnern. Immer wieder kommt der Wunsch auf, noch einmal nach Neuseeland zu reisen, diesmal vielleicht sogar nur die Südinsel zu erkunden, noch langsamer und intensiver. Noch einmal dieses wilde und schöne Land zu fühlen und auch unseren Sohn dieses spezielle Gefühl von Naturverbundenheit erleben zu lassen, dass wir in dem Maße nur in Neuseeland gespürt haben – was sicherlich auch an der schwachen Besiedelung liegt.
Zweifelsohne hatten wir in diesem wunderbaren Land die meisten schönen Naturerlebnisse unserer Reisen. Eines hat sich dabei ganz intensiv in mein Gedächtnis gebrannt und davon möchten wir gerne erzählen:
Wir waren erst ein paar Tage unterwegs auf der Nordinsel und gierig, so viel wie möglich zu sehen. Nach einem langen Fahrtag haben wir endlich Kurs genommen auf einen der angebotenen DOC Campingplätze. Diese sind meist etwas abseits der Hauptstrasse, wunderschön in die Natur eingebunden und bieten nicht viel mehr als einen Platz zum stehen und übernachten an, meist mit Toiletten und teilweise Duschen. Der Name dieses Platzes lautete „Spirit Bay“, das klang ja schon sehr vielversprechend.
Ich erinnere mich an eine lange staubige Strasse mit vielen Kurven und steilem Gefälle (tatsächlich waren es rund 40km). Endlich am Ziel angekommen, teilten sich die Berge und gaben in der Mitte eine große ebene Fläche frei. Fast wie ein U geformt, ist eine Seite offen, dort gelangt man zu einem großen, wunderschönen und verlassenem Strand. So überwältigt wir sofort waren, erst im Nachhinein wurde uns so richtig bewusst, dass das einer der schönsten Strände, die wir je sehen sollten, war. Wir parkten einfach mitten auf der Wiese, denn wir waren die Einzigen dort unten.
Die Landschaft war atemberaubend schön, ziemlich wild und rau und wir hatten das Gefühl ganz alleine auf der Welt zu sein – ausser uns war auch weit und breit kein Mensch zu sehen erst später kam noch ein Paar hinzu.
Nach einem langen Strandspaziergang und einem kleinen Abendessen saßen wir vor unserem Camper und genoßen den einsetzenden Sonnenuntergang. Rechts von uns erschienen plötzlich einige Pferde auf dem Bergkamm. Sie kamen laufend an als wollten sie miteinander spielen, bis sie dann immer langsamer wurden und am Ende des Bergkamms angekommen stehen blieben. Dieser endet genau vor dem Strand und ist ca. 50 Meter hoch. Mit erhobenem Kopf blickten sie nun gemeinsam Richtung Sonnenuntergang über das Meer, als hätten sie, genau wie wir, einfach nur diesen Augenblick genossen. Garniert wurde das Ganze auch noch von einem plötzlich auftauchenden Regenbogen. Klingt zu kitschig, glaubt ihr nicht? Seht selbst auf den folgenden Fotos.
Stolz, majestätisch und frei waren diese Tiere, scheinbar ebenso wie wir, von dem Augenblick gefesselt. Nach einer ganzen Stunde, als wir schon nur noch Umrisse erkennen konnten aufgrund der einsetzenden Dunkelheit, drehten sich die Tiere abrupt um und galoppierten wieder davon aus unserem Blickfeld.
Die Stimmung dieses Moments, die pure Schönheit der Farben, Formen und das Gefühl von absoluter Freiheit aller Anwesenden ist mir bis heute wie ein Foto im Gedächtnis und ich bekomme immer noch Gänsehaut wenn ich daran denke. Selten hat der Name eines Ortes so gut gepasst wie hier, denn es war voll und ganz eine Spirit Bay.
Mit dieser Erinnerung nehmen wir Teil an der Blogparade von ReiseSpatz zum Thema „Mein schönstes Naturerlebnis“.
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